Die finanzielle Verwertung der Milch hat sich im September verschlechtert. Ursache ist, dass die Preise für Butter gefallen sind. Gleichzeitig haben sich die Notierungen für Magermilchpulver und Vollmilchpulver gut behauptet. Für Käse mussten die Großhändler sogar die höchsten Preise seit 10 Monaten zahlen.
Im Ergebnis ist der aus der finanziellen Verwertung der wichtigsten Milchprodukte errechnete Milchpreisindikator im September um 0,53 Cent auf 38,03 Cent je kg Rohmilch zurückgegangen. An den Terminmärkten zeigt die Preiskurve vor allem für Butter jedoch weiter deutlich nach unten. Das dürfte den Druck auf die Milchpreise erhöhen.
Der letzte von der Europäischen Kommission für Deutschland gemeldete Auszahlungspreis für Rohmilch (natürlicher Fettgehalt), lag im August bei 33,83 Cent. Das ist im Vergleich zum Vormonat ein Anstieg von 0,63 Cent.
Trotz des Rückgangs beim Milchpreis-Indikator ist die finanzielle Verwertung der Milch seit April rechnerisch durchweg besser als der ausgezahlte Milchpreis. Im August lag der Abstand zwischen Indikator und Milchpreis immerhin bei knapp 5 Cent.
Butterpreise stehen unter Druck
Die Preise für Butter sind im deutschen Großhandel im September gefallen. Der durchschnittliche Butterpreis (Großhandel) lag im September in Deutschland bei 542 Euro je 100 kg.
Im August wurden für Butter noch 575 Euro je 100 kg gezahlt und damit 33 Euro mehr. Der Indexwert für Butter hat sich damit im September um 5,8 % verschlechtert. Das ist der niedrigste Stand seit März 2018. Anfang Oktober geben die Butterpreise im Mittel der Europäischen Union weiter nach und notierten nur noch bei 510 Euro.
Am europäischen Terminmarkt (EEX) lagen die Butterkurse für den Oktobertermin bei 4.555 Euro je t. Für die den Monate November und Dezember wurden nur noch 4.440 Euro je t notiert.
Damit bewegen sich die Notierungen für die kommenden Monate weit unter dem Niveau des aktuellen Kassamarktes.
Magermilchpulver hat sich behauptet
Die Preise für Magermilchpulver (MMP) haben im deutschen Großhandel im September leicht zulegt. Der Indexwert für Magermilchpulver verbesserte sich um 1,1 %. Mit 165 Euro je 100 kg war der Magermilchpulverpreis etwa 2 Euro höher als im Vormonat.
Anfang Oktober bewegten sich die Magermilchpulverpreise in der Europäischen Union jedoch nach unten und rutschen auf 156 Euro je 100 kg ab.
Am europäischen Terminmarkt notieren die MMP-Preise für den Oktober bei 1.570 Euro je t. Für die Monate November und Dezember lagen die Kurse bei 1.580 Euro je t. Damit bewegen sich die Kontraktpreise für die kommenden Monate unter den derzeitigen Kassapreisen.
Käsepreise sind weiter gestiegen
Die Preise für Käse (Edamer) sind im deutschen Großhandel im September erneut gestiegen. Damit hat sich die wichtigste Verwertungsart der Milch in Deutschland den siebenten Monat in Folge verbessert.
Der Indexwert für Käse legte im September um 2,1 % auf 318 Euro je 100 kg zu. Im August notierte Käse bei 311 Euro und im Juni bei 305 Euro je 100 kg. Anfang Oktober bewegen sich die Käsepreise im europäischen Großhandel seitwärts. Die Kommission meldet für Edamer im Mittel der EU Preise von 320 Euro je 100 kg.
Die Preise für Vollmilchpulver sind im September um 0,4 % auf 296 Euro je 100 kg gestiegen. Anfang Oktober bewegen sich die Kurse im europäischen Großhandel jedoch nach unten. Die Kommission meldet für die EU durchschnittliche VMP-Preise von 276 Euro je 100 kg.
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