Die Milchanlieferungen in Deutschland fallen aufgrund der milden Witterung relativ hoch aus. Anfang Februar betrug er 0,9 Prozent gegenüber Januar. Zuvor lagen die Mengensteigerungen zwischen 0,2 Prozent und 0,4 Prozent.
Der Vorsprung gegenüber 2019 erhöht sich damit weiter. Er beträgt nun 0,8 Prozent, nach zuvor 0,3 Prozent. Nach den vorläufigen Daten haben die Milchbauern 2020 rund 0,5 Prozent mehr Milch geliefert als 2019.
Im Vorfeld der Faschingstage geht die Nachfrage nach Industrierahm und Magermilchkonzentrat etwas zurück. Auch die internationale Nachfrage aufgrund der Folgen des Coronavirus ist für Milcheiweiß momentan schwächer. Zudem fällt das Angebot aufgrund er höheren Inhaltsstoffe und Anlieferungsmengen größer aus. Beide Produkte werden daher etwas schwächer gehandelt.
Der globale Milchmarkt bleibt auch Mitte Februar schwach gestimmt. Offenbar hat er die Auswirkungen des Ausbruchs des Coronavirus noch nicht verdaut. Da in China das öffentliche Leben deutlich beeinträgt ist, leidet auch die Container-Abfertigung an den Importhäfen. Dadurch kommt der Warenfluss ins Stocken.
Der Handelsindex der Auktion der neuseeländischen GlobalDairyTrade (GDT) war bei der Versteigerung am 18. Februar um 2,9 Prozent gefallen. Der Durchschnittspreis aller gehandelten Milchprodukte sank sogar um 1,5 Prozent auf 3.176 US-Dollar/t oder 2.933 Euro. Wegen des schwachen Eurokurses blieben die Preise auf Eurobasis aber relativ unverändert.
Stabil bis fest notierte allerdings Käse. Die GDT-Handelsmenge war mit 28.181 t knapp 3 Prozent niedriger als bei der vorangegangenen Auktion Anfang Februar.
Spotmilchpreise halten sich erstaunlich stabil
Die Preise für Spotmilch entwickeln sich weiterhin nahezu stabil. In Deutschland kostete Spotmilch mit 32,5 Cent/kg 0,1 Cent weniger als in der Vorwoche. In Italien schwächten sich die Preise für Versandmilch frei Molkerei zuletzt leicht um 0,2 Cent 39,5 Cent/kg ab.
Aufgrund der nur leicht festeren Preise für Magermilchpulver im Januar ist der Kieler Rohstoffwert leicht um 0,1 Cent auf 36,2 Cent/kg angestiegen. Im Vergleich zu Januar 2019 ist die Verwertung von Butter und Magermilchpulver 4 Cent oder 12,4 Prozent höher. Basis sind 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß, netto, ab Hof.
Der agrarheute-Börsenrohstoffwert zeigt sich im Wochenvergleich schwächer. Für Februar ergibt sich eine Verwertung von 35,4 Cent/kg, für März von 34,9 Cent/kg. Das ist jeweils rund 1 Cent weniger als in der Vorwoche. Bis zur Jahresmitte schwankt der Rohstoffwert um die 35 Cent/kg. Die Einschätzungen für die zweite Jahreshälfte 2020 liegen zwischen 35,4 und 36,6 Cent/kg, ebenfalls fast ! Cent weniger.
Für Januar hat die Bayerische Milchindustrie eG ihren Milchpreis für konventionelle Milch um 2 Cent/kg erhöht, für Biomilch ging es einen Cent nach oben. Ergebnisse der Preisverhandlungen von Milcherzeugergemeinschaften deuten auf leichte Preissteigerungen im ersten Quartal hin.
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Globale Butterpreise schwächenln leicht
Laut AMI hat der Lebensmittelhandel weitestgehend die Verbraucherpreise für abgepackte Butter auf 1,35 Euro/250 g abgesenkt. Seit Dezember ist Formware aber um 32 Cent/kg günstiger. Das 250 g-Päckchen Butter könnte im Laden damit 8 Cent günstiger sein, und nicht nur 4 Cent. Die Absatzmengen liegen trotz der niedrigeren Preise leicht unter Vorjahr, berichtet die AMI. Im Vergleich zu m Vorjahr ist die Formware im Laden 30 Cent günstiger.
Am 19. Februar notierte geformte Butter aufgrund der neuen Kontrakte unverändert bei 3,52 bis 3,60 Euro/kg.
Blockbutter war in der zweiten Februarhälfte wieder besser gefragt. Vor allem für schnelle Lieferungen bestand Bedarf. Am 19. Februar notierte Blockbutter mit 3,56 bis 3,66 Euro/kg stabil.
Bei der internationalen Handelsauktion GDT am 18. Februar haben die Akteure Butter mit 4.090 US-Dollar/t oder 3.778 Euro/t fast vier Prozent niedriger gehandelt. Anfang Februar notierte Butter noch fester. Auf Eurobasis fiel der Rückgang aber wegen des schwächeren Wechselkursverhältnisses Euro/Dollar aber nicht ganz so stark aus.
Magermilchpulverpreise stehen unter Druck
Die Angst vor einem weiteren Ausbreiten Coronavirus (Covid-19) lähmt den Milchmarkt. Die internationalen Käufer von Magermilchpulver, vor allem die Chinesen, agieren vorsichtiger. Insgesamt sehen die Marktbeteiligten den Markt aber als stabil an. Die Lungenseuche dürfte also nur vorübergehenden Einfluss haben. Dennoch stehen die Preise unter Druck. Am 19. Februar notierte Magermilchpulver an der Kemptener Börse mit 2.550 bis 2.630 Euro/t rund 30 Euro niedriger als zur Monatsmitte. Futtermittelware verbilligte sich soagr um 60 Euro.
Der EU-Markt für Vollmilchpulver steht zwar nicht so stark unter dem Einfluss von Covid-19. Doch die schwächeren Fettpreise schlagen durch. Die Warenbörse notierte mit 3.020 bis 3.070 Euro/t rund 30 Euro schwächer.
Molkenpulver in Lebensmittelqualität leidet nun auch stärker unter dem Coronavirus. Die Käufer sind sehr zurückhaltend. Lebensmittelware hielt sich aber noch stabil zwischen 870 und 910 Euro/t. Futtermittelware rutschte aber um 20 Euro auf 750 bis 790 Euro/t ab.
Magermilchpulver wurde bei der GDT-Auktion am 18. Februar 2020 mit 2.840 US-Dollar/t (2.623 Euro) um 2,6 Prozent schwächer notiert. Die Erlöse für Vollmilchpulver sanken um 2,6 Prozent auf 2.966 US-Dollar/t oder rund 2.739 Euro.
Käse: Seit Jahresanfang um 20 Prozent teurer am Weltmarkt
Unverändert eng ist die Versorgungslage am Käsemarkt. Daher sind die Hersteller optimistisch, in den kommenden Wochen weitere Preiserhöhungen durchzubringen. Allerdings nutzen die Abnehmer die Unsicherheiten am Markt aufgrund von Coronavirus, um sich gegen Preiserhöhungen zu wehren. Allerdings liefert die EU nur wenig Käse nach China.
Blockware notierte am 19. Februar mit 3,10 bis 3,40 Euro/kg jedoch noch unverändert, ebenso Brotware mit 3,10 bis 3,30 Euro/kg. Anders geht es dagegen am Weltmarkt zu.
Die Käsepreise haben sich bei der GDT-Auktion am 18. Februar vom allgemeinen negativen Trend am Weltmarkt. Mit 4.526 US-Dollar/t Cheddar oder 4.180 Euro kostete die Ware 5,3 Prozent mehr als vor 14 Tagen. Seit Jahresanfang sind die Käsepreise um 17 Prozent angestiegen. Wegen des gesunkenen Eurokurses ist Käse auf Eurobasis sogar um 20 Prozent teurer geworden. Der positive Preistrend am Weltmarkt steigern die Chancen für deutsche Molkereien, bei den kommenden Verhandlungen bessere Konditionen aushandeln zu können.
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