
Die Auszahlungspreise der Molkereien fallen im April weiter in Richtung der schlechten finanziellen Rohstoffverwertung. Nach den bisher vorliegenden Abrechnungen liegen die Preissenkungen der norddeutschen Molkereien im April ganz überwiegend zwischen 1 und 5 Cent je kg – und dürften sich im Mittel bei rund 3 Cent bewegen (ohne Zu- und Abschläge).
Damit hat sich der Preissturz aus den beiden Vormonaten etwas verlangsamt. In den meisten norddeutschen Molkereien liegen die Auszahlungspreise im April jetzt aber unter 45 Cent. Die Meierei Barmstedt zahlt ihren Milchbauern sogar nur noch 35 Cent und auch die Molkerei Rücker und die Breitenburger Milchzentrale hatten die Schallmauer von 40 Cent ebenfalls schon im März nach unten durchbrochen. Im April dürften noch einige Molkereien dazukommen sein, die ihren Bauern weniger als 40 Cent Milchgeld auszahlen.
Im Großhandel gaben die Preise für Milchprodukte im April nochmals etwas nach. Das bestätigt jedenfalls der vom ife-Institut aus den Terminmarktpreisen von Butter und Magermilchpulver errechnete Börsenmilchwert. Dieser theoretische Milchpreis liegt für den April bei 36,3 Cent je kg und damit 2,3 Cent niedriger als im März.
Noch schlimmer sieht es bei der zwischen den Molkereien gehandelten Spotmilch aus: Dort werden im Norden derzeit nur noch Preise von 25,50 Cent genannt und im Süden von 26,5 Cent. Hauptgrund dürfte neben dem stockenden Absatz die gewachsene Milchmenge sein, die Ende April 2,1 Prozent über dem Vorjahr lag.
40 Cent auch im Osten unterboten – aber Hoffnung

Im Süden ging die Preise auch im April weniger stark zurück. Nach den bislang vorliegenden Daten lagen die Preissenkungen zwischen 2 bis 5 Cent. Dabei liegen die Preise der meisten Molkereien im Süden noch etwas über 45 Cent oder leicht darunter. Im Westen Deutschland senkten die Molkereien die Auszahlungspreise nach den bislang vorliegenden Daten zwischen 0,5 und 6 Cent.
Mit am stärksten hat FrieslandCampina die Preise mit 5,5 Cent nach unten gesetzt – auf 41,5 Cent. Andere dürften diesem Beispiel jedoch folgen. Insgesamt liegen die Auszahlungspreise im Westen – bis auf wenige Ausnahmen – jetzt ebenfalls unter 45 Cent je kg.
Im Osten Deutschlands senkten die Molkereien ihre Auszahlungspreise um 1,0 bis 4 Cent – wobei die Preise bei der Rückers Ostsee-Molkerei Wismar mit 37 Cent am niedrigsten sind. Doch Müllermilch in Sachsen zahlt jetzt ebenfalls weniger als 40 Cent – nämlich etwas mehr als 39 Cent.
Aber noch einmal zu den wichtigsten Trendindikatoren: Der Rohstoffwert der Milch lag im April bei 36,3 Cent/kg und der Börsenmilchwert für Mai bei 37,2 Cent. Somit dürfte der Preisrückgang sich im Mai weiter vorsetzen.
Jedoch gibt es auch Hoffnung: der Börsenmilchwert zeigt im Mai eine gewisse Konsolidierung der Preise an und für die nachfolgenden Termine – Juni, Juli, August kostet die Börsenmilch dann wieder 40 Cent und mehr. Für Dezember liegt der Börsenmilchwert dann schon wieder bei knapp 43 Cent – also ein leichter Hoffnungsschimmer.
Hier ist Ihre Meinung gefragt
Werden Sie Teil unserer Community und diskutieren Sie mit! Dazu benötigen Sie ein myDLV-Nutzerkonto.