
Die Auszahlungspreise der Molkereien folgen auch im März der deutlich schlechteren Rohstoffverwertung nach unten. Im Norden haben die Molkereien die Preise nach den bisher vorliegenden Abrechnungen am stärksten gesenkt. Allerdings waren die Milchpreise im Norden auch höher als in den übrigen Regionen.
Die Preissenkungen der norddeutschen Molkereien lagen im März überwiegend zwischen 4 und 10 Cent je kg – und dürften sich im Mittel bei rund 7 Cent bewegen (ohne Zu- und Abschläge). Damit setzt sich der Preissturz aus dem Vormonat mit unvermindertem Tempo fort. Den stärksten Preisrückgang von 10 Cent melden im März die Milchbauern der Meierei Bramstedt. Hier fallen die Preise sogar unter 40 Cent – auf nur noch 37 Cent je kg.
Die größte deutsche Molkerei, das Deutsche Milchkontor (DMK), hat die Auszahlungspreise im März erneut um 7 Cent zurückgenommen – auf gut 43 Cent. In den meisten norddeutschen Molkereien liegen die Auszahlungspreise im März jetzt unter 45 Cent.
Im Großhandel stehen die Preise für Milchprodukte weiter unter Druck, so dass eine Stabilisierung der Auszahlungspreise auch bei 45 Cent nicht wahrscheinlich ist. Das zeigt auch der vom ife-Institut aus den Terminmarkpreisen von Butter und Magermilchpulver errechnete Rohstoffwert. Dieser theoretische Milchpreis liegt für den März nur noch bei 38,6 Cent je kg.
Noch schlimmer sieht es bei der zwischen den Molkereien gehandelten Spotmilch aus: Dort werden im Norden nur Preise von 29,50 Cent genannt und im Süden von 30,5 Cent. Ein Grund dürfte die kräftig gewachsene Milchmenge sein, die Anfang April 3 % über dem Vorjahr liegt.
Im Süden Abschläge bis 4 Cent - im Westen bis 7 Cent

Im Süden ging die Preise im März etwas weniger stark zurück. Nach den bislang vorliegenden Daten überwiegend zwischen 2 bis 4 Cent. Dabei liegen die Preise der meisten Molkereien im Süden noch etwas über 50 Cent oder leicht darunter – lediglich die Milchwerke Schwaben aus Ulm zahlen im März (wie schon seit Januar) mit 43,5 Cent ihren Milchbauern deutlich weniger als 45 Cent.
Im Westen Deutschlands senkten die Molkereien ihre Milchpreise nach den vorliegenden Daten zwischen 2 und 7 Cent. Am stärksten haben die Wiesehoff Sahnemolkerei und FrieslandCampina die Preise mit 5 bis 7 Cent gesenkt – auf 43,50 Cent bzw. knapp 47 Cent. Insgesamt liegen die Auszahlungspreise auch im Westen jetzt ganz überwiegend unter 50 Cent je kg.
Im Osten Deutschlands senkten die dortigen Molkereien die Preise zwischen 2,50 und 8 Cent – wobei die Preise bei Rückers Ostsee-Molkerei Wismar mit 38 Cent am niedrigsten sind und außerdem unter 40 Cent liegen.
Schaut man auf die wichtigsten Trendindikatoren – der Rohstoffwert der Milch lag im März unter 39 Cent/kg und der Börsenmilchwert für April nur noch bei 37,1 Cent – dann dürfte der Preisrückgang auch im April und im Mai weiter gehen.
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