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Milchmarkt und Milchpreise 2021

Milchpreise: Ein Sommer zum Vergessen – aber es wird besser

euter.
am Mittwoch, 11.08.2021 - 12:25 (1 Kommentar)

Der Sommer hat den Milchbauern nichts Gutes gebracht. Die finanzielle Verwertung der Milch hat sich verschlechtert.

milchpreise.

Das heißt: die Preise für einige Milchprodukte sind gefallen und von den Exportmärkten kam ebenfalls Druck. Gestützt wurde der Markt jedoch durch eine deutlich unter dem Vorjahr liegende Milchmenge.

Dementsprechend sind Preise für die zwischen den Molkereien gehandelte Spotmilch kräftig gestiegen. Das ist die gute Nachricht. Im Norden lagen die Spotmilchpreise zuletzt bei 38,5 Cent und im Süden bei 40,5 Cent je kg Rohmilch. Das sind 3 Cent mehr als vor vier Wochen. Das lässt an Spotmärkten für Milchprodukte ebenfalls eine Preiserholung erwarten – die die Terminmärkte bereits vorsichtig anzeigen.

Fakt ist jedoch: Im Juli hatte sich die finanzielle Verwertung der Milch zunächst einmal verschlechtert. Das zeigte auch der Rohstoffwert des Ife-Instituts an – der die Preisentwicklung bei Butter und Magermilchpulver abbildet. Der Rohstoffwert ging im Juli nach 5 Monaten kontinuierlichen Anstiegs deutlich zurück: Von 37,5 Cent/kg auf nur noch 36,2 Cent/kg.

Das war ein Abschlag von 1,3 Cent und der schlechteste Wert seit April. Ursache waren diesmal sowohl schlechtere Butterpreise, aber vor allem auch ein Preisrückgang bei Milchpulver. Für die nächsten Monate sieht die Sache aber schon wieder anders aus. An den Terminbörsen zeigt die Preiskurve für Butter und Milchpulver für die kommenden Monate wieder nach oben – wenn auch nur moderat.

Umgerechnet in Milchpreise liegt der Aufschlag für den August bei 0,4 Cent und bis zum Jahresende geht es dann um weitere 0,7 Cent bis auf 37,4 Cent nach oben. Damit wären zumindest die Verwertungsbedingungen von Juni wieder erreicht.

Kleine Milchmenge – aber noch keine Impulse vom Export

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Doch das ist nur eine Augenblicksaufnahme. Angesichts der kleinen Milchmenge, dem bevorstehenden Ferienende und den möglichen kräftigeren Impulsen von den Exportmärkten, könnte die Preis-Erholung durchaus auch stärker ausfallen. Von der Rohstoffseite wird der Milch-Preis jedenfalls weiter spürbar gestützt – denn die Milchanlieferung lag Anfang August mehr als 2 Prozent unter dem Vorjahr. Da drückt also keinerlei Überangebot auf die Preise.

Die Süddeutsche Butterbörse berichtet: „Die gesamte Lage auf dem Milchmarkt ist derzeit durch die Ferienzeit geprägt. Die ruhige Marktlage zieht sich durch sämtliche Vertriebskanäle. Der Jahreszeit entsprechend sinken auch die deutschlandweiten  Milchanlieferungen an die Molkereien. Engpässe hinsichtlich der Rohstoffverfügbarkeit könnten die Folge sein.“ Die hohen Spotmarktpreise für Rohmilch von teilweise über 40 Cent bestätigen diese Prognosen jedenfalls eindrucksvoll.

Noch fehlt den Milchpreisen jedoch ein anderer wichtigster Impuls: Nämlich eine anziehende Nachfrage und höhere Erlöse im Export. Bis Anfang August sind die Exportpreise jedenfalls gefallen, auch wenn sich die Situation für einige Produkte zuletzt verbessert hat. Auf den letzten acht Auktionen haben die Exportpreise für Milchprodukte an der globalen Milchbörse Global Dairy Trade aber nachgegeben – um insgesamt 10 Prozent bis zum 03. August. Kein wichtiges Produkt war von dieser Korrektur ausgenommen.

Händler begründen den Preisrückgang unter anderem mit der Kaufzurückhaltung Chinas – vor allem bei Vollmilchpulver. Außerdem spielen offenbar die zunehmenden Sorgen über die Folgen der neuen Corona-Welle in Asien und deren Auswirkungen auf die Nachfrage und den Handel eine maßgebliche Rolle.

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