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Milchmarkt und Milchpreise

Milchpreise voll im Abwärtsstrudel – Hohe Preisabschläge im März

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am Mittwoch, 05.04.2023 - 09:59 (Jetzt kommentieren)

Im März geben die Milchpreise weiter nach. Die meisten Molkereien senken ihre Auszahlungspreise erneut deutlich. Der Rohstoffwert der Milch liegt nur noch bei 38,6 Cent. Die Börsenmilchpreise pendeln sich auf einem ähnlichen Niveau ein. Für die zwischen den Molkereien gehandelte Spotmilch rutschen die Preise allerdings unter 30 Cent.

Milchpreise.

Die Milchpreise bewegen sich weiter auf die 40-Cent-Marke zu. Der vom ife-Institut für den Monat März aus den Verkaufspreisen von Butter und Magermilchpulver ermittelte Rohstoffwert der Milch, gibt nur noch leicht nach – auf 38,6 Cent je kg. Auch die Börsenmilchwerte, die sich aus den am Terminmarkt für die nächsten Monate notierten Preise von Butter und Magermilchpulver errechnen, liegen auf einem ähnlichen Niveau.

Der Börsenmilchwert für den April liegt noch etwas niedriger, bei 37,9 Cent und für Mai werden 38,4 Cent errechnet. Bis zum Herbst steigen die Börsenmilchwerte wieder über 40 Cent. Aber das ist alles nur eine Momentaufnahme. Vieles kann sich noch ändern.

Aktuell fallen die Auszahlungspreise der Molkereien jedenfalls deutlich – vor allem im Norden, wo das Niveau zuvor besonders hoch war. Die größte deutsche Molkerei - das Deutsche Milchkontor (DMK) - zahlte seinen Bauern im März gut 43 Cent (ohne Zuschläge). Das sind nochmals 7 Cent weniger als Februar und 14 Cent weniger als im Januar. Was für ein Absturz! Doch das ist beileibe keine Ausnahme. Auch andere Molkereien im Norden zahlen im März nur noch zwischen 43 und 45 Cent, berichten Milchbauern aus der Region.

Im Süden erfolgt der Preisrückgang überwiegend etwas langsamer, die Richtung ist jedoch dieselbe. Allerdings wurden von den Milchwerken Schwaben ja schon im Januar nur noch 43 Cent ausgezahlt. „Im März wurden die Rohmilchpreise teils deutlich nach unten korrigiert“, bestätigt auch der Milchindustrieverband (MIV) in seinem aktuellen Marktüberblick.

Noch dramatischer als die Auszahlungspreise sind die Preise für die zwischen den Molkereien gehandelte Spotmilch gefallen. Hier ging es zuletzt weit nach unten: So liegen die Spotmilchpreise im Süden aktuell etwa bei 30 Cent je kg und im Norden nur bei 28,50 Cent je kg. Ein Grund für den Preisdruck ist die vergleichsweise große Milchmenge – die aktuell etwa 2,7 % größer ist als im vorigen Jahr.

Zeichen für eine gewisse Marktstabilisierung kommen indessen aus dem Großhandel: So lagen die im europäischen Großhandel von der Kommission gemeldeten Butterpreise Ende März bei 492 Euro je 100 kg und damit auf einem ähnlichen Niveau wie im Februar und im Januar. Die Preise für Magermilchpulver haben hingegen nochmals etwas nachgegeben und bewegen sich jetzt bei 254 Euro je kg. Das sind nochmals rund 10 Euro weniger als im Vormonat.

Besonders problematisch ist jedoch der Preisdruck bei Käse. Hier liegen die Edamerpreise im Großhandel aktuell nur bei knapp 430 Euro je 100 kg und damit 20 Euro niedriger als im Februar und rund 100 Euro niedriger als zum Beginn des Jahres. Das heißt: Von der Käseverwertung geht offensichtlich weiter Preisdruck aus.

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