Dabei läuft der Handel auf den verschiedenen Vermarktungsschienen komplett unterschiedlich: Während der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) erhebliche Mengen ordert und der Absatz dort brummt, stockt der Verkauf an die Gastronomie und an den Großhandel.
Allerdings ist der Einbruch des Gastro-Absatzes nicht stark wie im beim ersten Lockdown, berichtet die süddeutsche Butter- und Käsebörse. Es gibt jedoch weiterhin Kontrakt-Verschiebungen zwischen Molkereien und Großabnehmern. „Eine Planbarkeit in die weitere Zukunft ist derzeit nicht gegeben, auch wenn Kunden versuchen, Abschlüsse für das ganze Jahr 2021 zu bekommen“, berichtet die Börse weiter.
Der Markt für Milchpulver hat sich belebt. Nach den ruhigeren Phasen fragen die Kunden wieder verstärkt Ware nach, heißt es weiter. Die Bestellungen von abgepackter Butter im Bereich des LEH steigen nach Informationen der Börse ebenfalls kräftig an. Die Gründe: Die beginnende Weihnachtsbäckerei und auch die Auswirkungen des Lockdown im Einzelhandel.
Positive Signale kommen außerdem von den Exportmärkten, unter anderem aus China: Auf der globalen Handelsbörse für Milchprodukte (GDT) sind die Preise sehr kräftig um 4,3 Prozent nach oben geschossen – besonders für Vollmilchpulver, aber auch für Butter und Käse. Das ist der stärkste Preisanstieg seit Juli vorigen Jahres.
Börsenmilchwerte unter 31 Cent – Spotmilch bei 36 Cent

Die Börsenmilchwerte sind ein Indikator für die mögliche Entwicklung der Milchpreise. Hier schlagen sich die aktuellen Börsenkurse für Milchprodukte unmittelbar im „Wert der Milch“ nieder. Diesen „theoretischen Preis“ errechnet das Ife-Institut in Kiel aus den tagesaktuellen Terminmarktkursen von Butter und Magermilchpulver.
Für die Monate Dezember und Januar ergibt sich ein Börsenmilchwert von 30,6 Cent sowie von 30,5 Cent. Gegenüber den im Vormonat ermittelten Preisen, ist das ein Anstieg von 0,3 bzw. 0,5 Cent. Bis April steigen die Börsenmilchwerte dann bis auf 31,1 Cent an. Das sind 0,5 Cent mehr als die Rohstoffwertung vor vier Wochen ergeben hat.
Der vom Ife-Institut in Kiel aus den realen Handelspreisen von Butter und Magermilchpulver errechnete Rohstoffwert der Milch, hat sich im November – wie erwartet – fast nicht verändert. Das ife-Institut errechnete einen Wert von 31,6 Cent je kg. Das ist ein Anstieg von 0,1 Cent je kg zum Oktober-Wert, der bei 31,5 Cent lag. Grund für den etwas höheren Rohstoffwert ist, dass die Preise für Butter im November leicht gestiegen sind. Magermilchpulver wurde hingegen etwas billiger gehandelt.
Die Preise für die zwischen den Molkereien gehandelte Spotmilch sind geringfügig niedriger als vor vier Wochen – jedoch weiterhin erheblich höher als die aktuellen Milchpreise. In der letzten Novemberwoche kostete die Spotmilch in Deutschland – je nach Region – zwischen 35 und 36 Cent. Im Vergleich zum Vormonat ist das ein Rückgang von 0,5 Cent. Aus den Niederlanden wurden 1,5 Cent niedrigere Spotmilchpreise gemeldet – nämlich ebenfalls 35 Cent.
Der letzte offiziell von der BLE gemeldete Auszahlungspreis der deutschen Molkereien für Milch mit 4 % Fett lag im September bei 32,1 Cent und für Milch mit natürlichem Fettgehalt bei 32,6 Cent.
Im Marktbereich von agrarheute können Sie die aktuellen Marktmilchpreise für Milch einsehen.
Butterpreise: Preistrend relativ stabil – auch im neuen Jahr

Am europäischen Terminmarkt (EEX) handelte man Butter am Dienstag (01.12.) für den Dezember-Termin mit 3.296 Euro je Tonne. Das sind ähnliche Preise wie vor vier Wochen. Für die Monate Januar und Februar wurden 3.277 Euro je Tonne und 3.284 Euro je Tonne notiert.
Auch für diese beiden Termine haben sich die Butterpreise in den letzten vier Wochen also kaum verändert. Außerdem notieren die beiden letztgenannten Termine ähnlich hoch wie der Dezemberkontrakt. Offenbar rechnet der Markt derzeit mit keiner größeren Veränderung der Butterpreise.
Im europäischen Großhandel bewegen sich die Preise für Butter in der letzten Novemberwoche seitwärts. Der durchschnittliche Butterpreis lag am 22. November bei 348 Euro je 100 kg. Vier Wochen zuvor wurden 347 Euro notiert.
Im deutschen Großhandel wurde Butter am 22. November mit 344 Euro gehandelt. Das waren allerdings 6 Euro weniger als vor vier Wochen und 4 Euro weniger als im Schnitt der EU. In den Niederlanden wurde Butter zum gleichen Termin mit 330 Euro je 100 kg notiert. Das waren 2 Euro weniger als vor vier Wochen und 14 Euro weniger als in Deutschland.
Magermilch: Kassapreise stabil – Terminmarkt etwas gestiegen

Die Preise für Magermilch-Pulver (MMP) sind am europäischen Terminmarkt zuletzt leicht gestiegen. Am Dienstag (01.12.) handelte man den Dezember-Kontrakt mit 2.210 Euro je Tonne und damit 60 Euro höher als vor vier Wochen.
Für die Monate Januar und Februar wurden 2.203 und 2.210 Euro je Tonne notiert. Das sind rund 50 Euro mehr als vier Wochen zuvor. Gleichzeitig liegen die Kontraktpreise für den Dezember leicht über dem Niveau der aktuellen Kassapreise.
Im europäischen Großhandel wurde Magermilchpulver (MMP) am 22. November mit 217 Euro je 100 kg gehandelt. Das waren die gleichen Preise wie vor vier Wochen.
Aus dem deutschen Großhandel wurden MMP-Preise von 219 Euro gemeldet. Das war 1 Euro mehr als vier Wochen zuvor. In den Niederlanden handelte man MMP mit 214 Euro je 100 kg und damit 1 billiger als vor vier Wochen und 5 Euro billiger als in Deutschland.
Käsepreise leicht im Plus - Vollmilchpulver unverändert

Die Preise für Käse (Edamer) sind im europäischen Großhandel zuletzt leicht gestiegen. Die Europäische Kommission meldete am 22. November für Edamer Preise von 215 Euro je 100 kg.
Das sind 4 Euro mehr als vor vier Wochen. Die europäischen Cheddar-Preise lagen zum gleichen Termin bei 310 Euro je 100 kg. Das ist ein Aufschlag von 2 Euro zum Vormonat.
Für Vollmilchpulver (VMP) haben sich die Preise im europäischen Großhandel zuletzt fast nicht verändert. Die Kommission meldete am 22. November durchschnittliche VMP-Preise von 272 Euro je 100 kg. Das ist das gleiche Preis-Niveau wie vor vier Wochen.
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