Inzwischen ist Milchpulver zur Mangelware geworden: Das Angebot ist knapp, unter den Käufern herrscht Konkurrenz und unter den Verkäufern immer mehr Zurückhaltung. Für Vollmilchpulver hat die Süddeutsche Butter- und Käsebörse in Kempten einen historischen Höchststand seit der Einführung des Euro festgestellt – laut Börsenbericht vom 26. Januar liegt der Preis zwischen 4,40 Euro/kg und 4,53 Euro/kg. Damit ist er um ganze 6,5 Cent gestiegen.
Bei der Butter geht die Kemptener Börse von stabilen Preisen bei guter Nachfrage aus. Der Verband der Milcherzeuger Bayern (VMB) erwartet, dass der Butterkontrakt für den Monat Februar um 10 Cent unter dem bisherigen Abgabeniveau liegen wird.
Preise für Magermilchpulver um 50 Prozent gestiegen
Wie die Süddeutsche Butter- und Käsebörse angibt, hat sich der Handelspreis für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität in der letzten Woche noch einmal um 3 Cent erhöht und liegt pro Kilogramm nun zwischen 3,50 Euro und 3,60 Euro. Im Vorjahresvergleich bedeutet das einen Anstieg von 50 Prozent; der Magermilchpulverpreis ist so hoch wie seit fast 15 Jahren nicht mehr.
Nach Angaben der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) gibt es ein vermehrtes Interesse an Kaufabschlüssen für Magermilchpulver, besonders in der Lebensmittelindustrie und bei den internationalen Importeuren. Allerdings reagiere die Verkäuferseite verhalten, weil die Rohstoffe knapp und die Vorräte gering seien. Deshalb werde unter den Verkäufern eine größere Konkurrenz erwartet. Die Rohstoffknappheit mache sich beim Vollmilchpulver laut ZMB ebenfalls bemerkbar, was dazu führe, dass nur noch auftragsbezogen und zu höheren Abgabepreisen produziert werde.
Ebenfalls knapp ist das Angebot an Magermilchpulver als Futtermittelware. Hier verzeichnete die Kemptener Börse einen Preisanstieg um einen Cent. Zwischen 3,48 Euro/kg und 3,52 Euro/kg bewegen sich die Notierungen jetzt.
Keine höheren Preise gibt es für Molkenpulver. Hier liegt die Notierung für Ware in Lebens- und Futtermittelqualität pro Kilogramm zwischen 1,27 Euro und 1,32 Euro.
Butternotierungen voraussichtlich leicht rückläufig
Zum Ende der letzten Woche (28.01.) ging der VMB von etwas rückläufigen neuen Butterkontrakten aus. So ginge der Absatz von abgepackter Butter zu Jahresbeginn saisonal bedingt zurück. Der Verband geht von 5,75 Euro/kg aus, was in etwa der unteren Notierungsgrenze der Kemptener Börse entspreche. Eine rege Nachfrage nach Blockbutter, vor allem für kurzfristige Lieferungen, habe es zuletzt aber trotzdem gegeben.
Zum Verlauf der Butternotierung erinnert der VMB an den Beginn der letzten Kontraktlaufzeit im November, als die Abgabepreise für 250-Gramm-Markenbutter „fast katapultartig um 1,60 Euro pro Kilogramm angestiegen“ sind. Damals seien für die Hauptmengen 5,88 Euro/kg gezahlt worden.
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