
Für Februar haben einige größere Molkereien in Deutschland angekündigt, die Milchpreise zu senken. Aus Sicht von Karsten Schmal, des Vizepräsidenten des Deutschen Bauernverbandes (DBV), ist das nicht nachvollziehbar angesichts der international stabilen Marktlage.
Schmal forderte die Molkereien auf, die Preissenkungen schnell zurückzunehmen.
Niederigere Auszahlungspreise seien angesichts der angespannten wirtschaftlichen Lage vieler Milchviehhalter ein fatales Signal.
Notierungen sind fast durchweg deutlich gestiegen
Schmal wies darauf hin, dass die Auszahlungspreise im Dezember deutschlandweit durchschnittlich bei 33 Cent je Kilogramm Rohmilch lagen. Seither seien die Notierungen für fast alle Milchprodukte national und international zum Teil aber deutlich gestiegen. Die Molkereien seien im Moment also grundsätzlich in der Lage, ein Mehr an Wertschöpfung zu generieren, so der DBV-Vizepräsident.
"Billige Lippenbekenntnisse" des Lebensmitteleinzelhandels
Schmal kritisiert in diesem Zusammenhang auch den Lebensmitteleinzelhandel (LEH). Auch die Butterkontrakte, die zum Jahreswechsel zwischen Molkereien und Handel geschlossen worden seien, würden nicht dem aktuellen Marktverlauf entsprechen. Abgepackte Butter sei das einzige Milchprodukt, dessen Preisnotierung seit Dezember auf Grund des desolaten Kontraktabschlusses nachgegeben habe.
„Gleichzeitig sehen wir von Seiten des Lebensmitteleinzelhandels kaum Bereitschaft, für ein Mehr an Tierwohl und Tiergesundheit den Milchbauern auch eine längerfristig verlässliche finanzielle Vergütung des Mehraufwands zu gewährleisten“, kritisiert Schmal. Aussagen von Verbänden und Unternehmen des LEH, ein Interesse an einer zukunftsfesten deutschen Landwirtschaft zu haben, seien nicht mehr als ein – im wahrsten Sinne des Wortes – billiges Lippenbekenntnis.
Hier geht es zu den aktuellen Milchpreisen der Molkereien.
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