Matif-Weizen bleibt im Aufwind
Der EU-Prognosedienst Mars hat gestern in seinem Julibericht die trockenheitsbedingten Ertragsausfälle in der EU sowie in Osteuropa bestätigt. Der gesamte nördliche Bereich von England bis zum Baltikum ist genauso betroffen wie große Gebiete im südlichen Russland und der Ukraine.
Die Weichweizenernte in der EU soll laut den EU-Experten auf einen Durchschnittsertrag von 5,8 dt/ha zurückfallen, was 3,6% unter der Junischätzung liegt. Der Frontmonat an der Matif stieg gestern um 0,9 % und settelte bei 193 Euro/t.
Der Start in die neue Exportsaison verläuft für die EU ausgesprochen dünn. Gestern wurde das Ergebnis der dritten Woche des neuen Wirtschaftsjahres mit einer Gesamtleistung von knapp 500.000 t bekanntgegeben. Das bedeutet einen Rückstand von 58 % auf das Vorjahr und fast 75 % auf das erfolgreiche Exportjahr 2016/17.
In den USA geben die Ertragsausfälle in Europa zwar auch eine breite Unterstützung, aber gestern drehten die Weizennotierungen in Chicago im Tagesverlauf wieder ins Minus. Der Septemberkontrakt schloss mit einem kleinen Verlust von 0,4 % bei 5,1375 USD/bu. Die Notierungen in Minneapolis und Kansas konnten sich hingegen behaupten.
Der Winterweizen ist in den USA mittlerweile zu 80 % unter Dach und Fach und der Sommerweizen präsentiert sich trotz einer kleinen Rücknahme von 1 % auf 79 % im Bereich gut bis sehr gut weiter ordentlich.
Mais legt weiter zu
Der Matif-Mais blieb auch gestern auf Kurs. Mit einem Zugewinn von 1,3 % auf 179,75 Euro/t markierte der Novemberkontrakt gestern ein neues Jahreshoch. Die Experten der EU erwarten im Schnitt in der Union aufgrund ausreichender Niederschläge auf dem Balkan und Südfrankreich sogar eine leicht höhere Erträge als in der Junischätzung.
In den USA profitierte der Mais von guten Exportdaten. Der Septemberkontrakt stieg hier um 0,6 % auf 3,5725 USD/bu.Die Maisbestände in den USA präsentieren sich weiter ordentlich. 72 % wurden in die Kategorie gut bis sehr gut eingestuft und lediglich 9 % fielen in schlecht bis sehr schlecht.
Soja neigt wieder zur Schwäche
Der Sojakomplex neigte gestern erneut zur Schwäche, lediglich das Sojaschrot konnte leicht zulegen. Die Septemberbohne gab nach zuletzt fünf erfolgreichen Tagen um 0,2 % auf 8,4775 USD/bu nach.
Gründe für die Schwäche gibt es reichlich. Die Chinesen halten sich weiter mit Einkäufen in den USA zurück, die Bestände in den USA präsentieren sich mit 70 % in der Kategorie gut bis sehr gut ordentlich und der Wachstumsstand liegt deutlich über dem langjährigen Durchschnitt. Außerdem wurde die brasilianische Ernte vom inländischen Verband Abiove um 0,3 Mio. t auf 118,7 Mio. t angehoben. Damit stieg auch die Exporterwartung der Südamerikaner um 1,4 Mio. t auf 73,5 Mio. t an.
Reduzierte Ernte hilft dem Raps nur sehr begrenzt
Der Raps tut sich trotz weiter reduzierter Erntemengen schwer. Lediglich der Frontmonat konnte mit einem Plus von 0,3 % auf 361 Euro/t kleine Gewinne einfahren. Die Folgemonate verloren leicht. Der Mars-Bericht reduzierte die Ertragserwartungen gegenüber dem Junibericht um 5,2 % auf 2,89 t/ha.
Canola in Winnipeg hatte gestern mit einem Rückgang von 0,7 % auf 486,70 CAD/t erneut einen schwachen Tag.
Auch das Palmöl in Malaysia musste gestern aufgrund der Schwäche am Pflanzenölmarkt und der hohen Produktion mit einem Rücksetzer von über einem Prozent deutliche Verluste hinnehmen.
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