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Börsentelegramm

USDA-Daten lassen Getreidepreise kalt

am Montag, 11.02.2019 - 13:55

Die Getreidepreise haben überraschend verhalten auf die neuen USDA-Daten reagiert. In Europa ging es am Freitag für Weizen und Mais leicht nach oben und für den Raps gaben die Kurse leicht nach. Nur die Preise für Futtergerste sind kräftig gefallen.

In Übersee waren die Preisveränderungen ebenfalls gering. Dabei hatte das USDA die Aussaatfläche von Winterweizen für die Ernte 2019 auf den niedrigsten Wert seit mehr als 100 Jahren nach unten gesetzt. Auch die endgültige Mais- und Sojaernte in den USA korrigierte das US-Landwirtschaftsministerium nach unten. Damit schrumpften auch die noch verfügbaren US-Bestände an Mais und Bohnen. Der Markt nahm diese eigentlich bullischen Informationen jedoch gelassen auf.

Am heutigen Montag beginnt der Handel in Europa sogar mit schwächeren Preisen für Weizen und Raps sowie relativ stabilen Maiskursen. In den USA startet der vorbörsliche Handel für Weizen, Mais und Soja zunächst ebenfalls im roten Bereich.

Am Freitag hatte die staatliche ägyptische Importbehörde GASC 300.000 t Weizen gekauft. Davon kamen jeweils 120.000 t aus den USA und aus Frankreich. Weitere 60.000 t kaufte Ägypten in der Ukraine.

Russland kam hingegen nicht zum Zuge, obwohl das USDA die russische Ernte auf knapp 72 Mio. t nach oben korrigiert hatte. Am Weltmarkt und bei der Auktion war der russische Weizen jedoch teuer als die Ware aus Frankreich oder aus den USA.

EU: Ein Viertel weniger Weizen exportiert

Trotz des ägyptischen Zuschlags für Frankreich entwickeln sich die europäischen Weizenexporte weiterhin schwächer als im vorigen Jahr. Insgesamt haben die Europäer bis zum 07. Februar rund 9,4 Mio. t Weichweizen in Drittländer verkauft. Das sind 26 Prozent weniger als im vorigen Jahr zum gleichen Termin.

Frankreich kommt bislang auf Ausfuhren von 4,6 Mio. t, Rumänien verkaufte 2,1 Mio. t Weizen in Drittländer, Polen exportierte 0,73 Mio. t, Litauen kommt auf 0,66 Mio. t und Deutschland schaffte bisher 0,75 Mio. t. Den europäischen Export von Gerste gibt die Kommission mit knapp 2,9 Mio. t an. Das sind ebenfalls 15 Prozent weniger als im vorigen Jahr. Bei Gerste kommt Frankreich auf Ausfuhren von 1,4 Mio. t, Rumänien exportierte 0,6 Mio. t und Deutschland 0,28 Mio. t.

Außerdem wurden bislang 14,6 Mio. t Körnermais nach Europa importiert. Das sind immerhin 45 Prozent mehr als im vorigen Jahr. Deutschland hat bisher 0,78 Mio. t Mais in Drittländern eingekauft. Wichtigster Lieferant war die Ukraine, mit großem Abstand vor Brasilien. Die Rapsimporte der Europäer liegen mit 2,6 Mio. t etwa 3 Prozent über dem Vorjahr. Deutschland hat bisher 0,68 Mio. t Raps aus Drittländern eingeführt.

Europäische Weizenpreise pendeln seitwärts

Taschenrechner vor Weizenlager

Die Weizenpreise haben in der vorigen Woche leicht nachgegeben. Der vordere Märztermin für den MATIF-Weizen beendete den Handel am Freitag bei 203 Euro. Das war zwar 1,0 Euro mehr als am Vortag, jedoch 1,0 Euro weniger als eine Woche zuvor. Der  Maikontrakt 2019 wurde am Freitag mit 204 Euro notiert. Für die neue Ernte 2019 (September) lagen die Kurse bei 184,75 Euro.

Am deutschen Kassamarkt haben sich die Preise letzte Woche kaum verändert. Am Exporthafen Hamburg wurde der Brotweizen am Freitag mit 210 Euro notiert. Das waren die gleichen Preise wie eine Woche zuvor.

Vom wichtigsten französischen Handelsplatz Rouen meldete man für den dort angelieferten Brotweizen am Freitag Preise von 198 Euro/t. Das waren 2 Euro weniger als eine Woche zuvor.

Am heutigen Montag beginnen die Weizenpreise den Handel an der MATIF knapp behauptet. Der Märztermin 2019 wird zum Handelsbeginn mit 202,75 Euro notiert und damit 0,25 Euro niedriger als am Freitag.

Maispreise überwiegend stabil

Die europäischen Maispreise haben sich zuletzt kaum verändert. Der schwächere Euro verteuert allerdings die Importe aus der Ukraine. Andererseits dürfte reichlich billiger Mais aus Ungarn und Rumänien Richtung Norden fließen.

Der Märzkontrakt für den MATIF-Mais notierte am Freitag bei 176,50 Euro. Das waren 0,50 Euro mehr als am Vortag und zugleich 0,50 Euro weniger als eine Woche zuvor. Der nachfolgende Junitermin 2019 beschloss den Handel bei 179,25 Euro. Für die neue Ernte 2019 (November) lagen die Kurse am Freitag bei 173 Euro.

Am Hamburger Hafen wurde Importmais zur Auslieferung im Februar mit 182,50 Euro notiert. Für die Auslieferung im April lagen die Preisforderungen bei 185 Euro  Im Südwesten wurde Mais ab Station unverändert mit 177 bis 180 Euro notiert. Fob-Oberrhein lagen die Preise zwischen 179 Euro und 180 Euro/t.

Am heutigen Montag beginnen die vorderen Maispreise den Handel an der MATIF ganz leicht im Plus. Der Frontmonat März wird mit 176,75 Euro notiert.

Rapspreise am Kassamarkt schwächer

Rapskörner.jpg

Die Rapsreise haben sich am Terminmarkt kaum verändert. Grund waren die relativ stabilen Sojakurse. Der Maikontrakt für den MATIF-Raps beendete den Handel am Freitag bei 372 Euro/t. Im Vergleich zum Vortag war dies ein Rückgang von 1,0 Euro. Die Vorwochenpreise von 372,25 Euro wurden um 0,25 Euro verfehlt.

Für die neue Ernte 2019 (August) lagen die Kontraktpreise am Freitag bei 365,75 Euro und damit recht deutlich unter dem vorderen Termin.

Am Kassamarkt in Hamburg wurde Raps am Freitag mit 372 Euro notiert. In Mannheim lagen die Kurse bei 377 Euro und am Mittelandkanal bei 371 Euro. Im Vergleich zur Vorwoche ist dies jedoch ein Rückgang von 3 bis 4 Euro.

Am heutigen Montag beginnen die Rapspreise den Handel an der MATIF etwas schwächer. Der Maitermin wird zunächst mit 371,50 Euro notiert und damit 0,50 Euro niedriger.

Kursrutsch bei Futtergerste, Futterweizen bleibt teuer

Die Preise für Futtergerste sind in Deutschland deutlich zurückgegangen. Am Hamburger Exporthafen lagen die Preisangebote am Freitag nur noch bei 194,50 Euro/t. Das waren immerhin 9 Euro weniger als eine Woche zuvor als die Gerste immerhin noch für 203,50 Euro gehandelt wurde.

Futterweizen notierte in Hamburg am Freitag bei 208 Euro und damit eben so teuer wie eine Woche zuvor und 14,50 Euro teurer als Gerste. In Südoldenburg wurden für Futterweizen zur Anlieferung im Februar sogar 217 Euro geboten. Das waren ebenfalls die gleichen Preise wie vor einer Woche.