
Der Rückgang des chinesischen Schweinebestandes infolge der Afrikanischen Schweinepest (ASP) hat sich verlangsamt, ist aber noch nicht zum Stillstand gekommen. Wie das Landwirtschaftsministerium in Peking mitteilte, nahm die Schweinepopulation im September gegenüber dem Vormonat um drei Prozent ab. Innerhalb eines Jahres ist der Gesamtbestand um 41,1 Prozent eingebrochen; fast ebenso stark waren mit 38,9 Prozent die Verluste bei den Sauen.
Das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) geht in seiner aktuellen Prognose für den globalen Schweinemarkt davon aus, dass sich der chinesische Schweinebestand Ende 2020 nur noch auf 275 Millionen Tiere belaufen wird. Das wäre ein Rückgang von fast 170 Millionen Schweinen gegenüber 2017, dem letzten Jahr ohne ASP.
Die Schweinefleischerzeugung sehen die US-Analysten im laufenden Jahr gegenüber 2018 „nur“ um 14 Prozent auf 46,50 Mio. t sinken, da im ersten Halbjahr die Schlachtungen wegen Bestandsaufgaben noch recht hoch waren. Für 2020 wird jedoch ein Produktionsminus von 25 Prozent auf 34,75 Mio. t Schweinefleisch erwartet.
Chinesischer Verbrauch sinkt wegen hoher Preise
Starke Einbußen sagt das USDA auch für den chinesischen Schweinefleischverbrauch vorher, der 2019 wegen des geringeren Angebots und steigender Preise um 12 Prozent und im kommenden Jahr um 22 Prozent auf dann 38,15 Mio. t sinken soll.
Innerhalb von zwei Jahren würde der Konsum damit um rund ein Drittel oder 17,3 Mio. t einbrechen, die Produktion jedoch um 19,3 Mio. t. Dies führt zu einem deutlich höheren Einfuhrbedarf der Volksrepublik.
Importbedarf steigt 2020 auf Rekordhöhe
Laut neuesten Daten der chinesischen Zollbehörde importierte die Volksrepublik 2019 in den ersten drei Quartalen 1,33 Mio. t Schweinefleisch ohne Nebenerzeugnisse. Das waren gut 400.000 t oder 44 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Der internationale Einkauf von Schweinefleisch einschließlich Verarbeitungserzeugnissen soll den US-Experten 2019 um 67 Prozent auf 2,60 Mio. t steigen und 2020 um weitere 35 Prozent auf die neue Rekordmarke von 3,50 Mio. t zulegen.
Die Folgen der ASP mit rückläufiger Produktion und höheren Einfuhren werden laut USDA nicht nur in China, sondern 2020 fortgesetzt auch in anderen asiatischen Ländern mit ASP spürbar sein.
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