Das ist ein Artikel vom Top-Thema:

China und der Schweinemarkt

China: Schweinebestand wächst im Wahnsinns-Tempo - wegen Riesenfarmen

riesenschweine-farm.
am Mittwoch, 16.12.2020 - 14:07 (Jetzt kommentieren)

China hält fast wieder so viele Schweine wie vor ASP. Der Grund: Der Bau riesiger Schweinefarmen.

Chinas Bestand an Schweinen und Sauen, der von Afrikanischer Schweinepest stark dezimiert wurde, steigt bis Ende November wieder auf über 90 Prozent des normalen Niveaus. Das teilte die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua am Dienstag mit.

Die Produktionskapazität sollte sich bis zur ersten Hälfte des nächsten Jahres vollständig erholen, sagte Xinhua unter Berufung auf das Ministerium für Landwirtschaft und ländliche Angelegenheiten. Vor etwas mehr als einem Jahr war Chinas Schweineherde wegen der ASP-Ausbrüche um 40 Prozent geschrumpft, wie die Daten des Ministeriums zeigten.

Die massive Unterstützung der Politik und die im letzten Jahr eingeführten Subventionen haben offenbar zu einer sehr raschen Erholung der Schweineproduktion.

Vor allem der Bau neuer und zum Teil sehr großer Schweinefarmen hat zum Aufbau des Bestandes beigetragen und die Erwartungen der meisten Analysten an die Produktionsentwicklung übertroffen.

Schweinepreise steigen vor dem Neujahrsfest wieder

ferkel.

Die Preise für Schweine und Schweinefleisch sind jedoch immer noch viel höher als üblich, und Analysten sagen, dass sich die Bestände zwar schnell erholen, die Produktion jedoch immer noch weit hinter der Nachfrage zurückbleibt.

Die Preise für lebende Schweine sind seit Ende November erneut gestiegen, unterstützt durch einen saisonalen Anstieg der Nachfrage und strenge Kontrollen des neuartigen Coronavirus bei importiertem Fleisch, was den Zufluss zum Markt verlangsamt hat. Die Schulen in China schließen dieses Jahr früher für die Neujahrsfeiertage, um das Risiko von Coronavirus-Infektionen im Winter zu verringern, was auch die Nachfrage nach frischem Fleisch stimulieren dürfte, sagte Cofco Futures-Analyst Xiong Kuan am Dienstag gegenüber Reuters.

Die Schweinepreise kletterten am Montag bis auf 33,6 Yuan (5,13 USD) pro Kilogramm und könnten vor den bevorstehenden Neujahrsfeiertagen die Mark von 35 Yuan überspringen, und damit ähnlich hoch sein wie im Vorjahr um die Zeit der Feiertage.

Mit Abstand größte Schweinefarm der Welt gebaut

schweinefarm

Vor wenigen Tagen hat China den Bau der größten Schweinefarm gemeldet. Hinter den Mauern eines riesigen Industriekomplexes im ländlichen China versucht der Top-Schweineproduzent Muyuan Foods, mehr Schweine an einem einzigen Standort zu halten als jedes andere Unternehmen auf der Welt. Die neue Farm, die im März mit dem Bau begann und im September im ersten ihrer 21 Gebäude ihren Betrieb aufnahm, zeigt das rasante Tempo, mit dem in China riesige, industrialisierte Schweinezuchtanlagen kleine, traditionelle Farmen ersetzen, von denen viele durch ASP ausgelöscht wurden.

Die seit Jahren andauernde Verlagerung in sehr große Betriebe – und Schweinehochhäuser - hat sich stark beschleunigt, was auf die enormen Gewinne bei den großen Unternehmen zurückzuführen ist, seit die afrikanische Schweinepest die Herde des Landes verwüstet und die Schweinepreise in die Höhe getrieben hat. Die großen Unternehmen wurden von der Epidemie zwar nicht verschont, aber als die Preise stiegen, konnten sie ihre Verluste schnell wieder wettmachen. „Wir haben eine sehr günstige Entwicklungsphase erreicht.

Die Schweinepreise sind sehr hoch, unsere Gewinne sind sehr gut und der Cashflow ist sehr hoch", sagte Qin Jun, Muyuans stellvertretender Generaldirektor, gegenüber Reuters. Muyuans neue Megafarm in der Nähe von Nanyang, in der schließlich 84.000 Sauen und ihre Nachkommen untergebracht sein werden, ist mit Abstand die größte der Welt und ungefähr zehnmal so groß wie eine typische Zuchtanlage in den USA. Ziel ist es, jährlich rund 2,1 Millionen Schweine zu produzieren.

Schweinepreise künftig auch am Terminmarkt

mastschweine.

Chinas Wertpapieraufsichtsbehörde gab am vorigen Freitag bekannt, dass ab dem 8. Januar an der Dalian Commodity Exchange auch Schweinefutures notiert werden. Damit hätte der weltweit führende Schweinefleischproduzent endlich einen Terminmarkt-Kontrakt für Schweine, der seit mehr als einem Jahrzehnt diskutiert wird.

Die China Securities Regulatory Commission, die den Starttermin in einer kurzen Erklärung auf ihrer Website bekannt gab, hatte die Notierung im April genehmigt, als China versuchte, seine Wirtschaft nach dem Ausbruch des Coronavirus wiederzubeleben und die Volatilität auf dem hochzyklischen Schweinefleischmarkt zu verringern.

Mit dem Start der Dalian-Börse, an der bereits andere Agrarrohstoff-Futures wie Sojabohnen und Reis gehandelt werden, wird China nach den USA der zweite Markt der Welt sein, auf dem Futures für lebende Schweine gehandelt werden. In China werden rund die Hälfte der Schweine der Welt gehalten, und jährlich etwa 50 Millionen Tonnen Schweinefleisch produziert. Schweinefleisch ist ein Grundnahrungsmittel der chinesischen Küche.

Chinesische Schweinezüchter sehen sich einem sehr volatilen Markt gegenüber - insbesondere nachdem die Afrikanische Schweinepest im Jahr 2018 viele Millionen von Schweinen getötet hat und die Schweinefleischpreise auf immer neue Rekordhöhen gebracht hat.

Kommentare

agrarheute.comKommentare werden geladen. Bitte kurz warten...