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Topthema China

Chinas Schweinefleischimporte um die Hälfte gesunken

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am Samstag, 21.05.2022 - 05:00

Im ersten Quartal 2022 hat Chinas Nachfrage auf dem internationalen Fleischmarkt deutlich abgenommen. Insbesondere beim Schweinefleisch ist ein drastischer Importrückgang zu verzeichnen.

Den Fleischimport insgesamt hat China im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ein Drittel zurückgefahren.

Zurückzuführen ist die Entwicklung nach Angaben der Zollverwaltung auf den steigenden Selbstversorgungsgrad bei einer gleichzeitig gesunkenen Nachfrage der chinesischen Bevölkerung, die strikte Corona-Maßnahmen einhalten musste.

Von Januar bis März 2021 ist die Fleischeinfuhr einschließlich Nebenerzeugnissen um 958.000 Tonnen – das sind 36,5 Prozent – auf 1,67 Mio. Tonnen zurückgegangen.

Chinas eigene Schweinefleischerzeugung in einem Jahr um 14 Prozent gestiegen

Weil das Fleisch teurer geworden ist, fiel der wertmäßige Rückgang der Importe mit 23,2 Prozent geringer aus: Chinas Ausgaben verringerten sich um 1,96 Mrd. $ (1,88 Mrd. Euro) auf 6,17 Mrd. $.

Besonders starke Zurückhaltung übten die chinesischen Importeure beim internationalen Kauf von Schweinefleisch. Die Bezugsmenge nahm im Vergleich zum ersten Quartal 2021 um gut die Hälfte auf rund 690 000 Tonnen ab. Dabei wurde die Einfuhr von frischer und gefrorener Ware um fast zwei Drittel auf nur noch 420 000 Tonnen gekürzt. Bei Schlachtnebenerzeugnissen waren die Einbußen geringer. In der Volksrepublik ist die eigene Erzeugung von Schweinefleisch im Vergleich zum Vorjahrsquartal um 14 Prozent gestiegen.

Die Kaufzurückhaltung bekamen alle wichtigen Anbieter zu spüren. Die USA meldeten für das erste Quartal 2022 gegenüber dem Vorjahreszeitraum einen Rückgang ihrer Schweinefleischexporte nach China von 56 Prozent auf 101 900 Tonnen. Für Januar und Februar gab die Europäische Union einen Rückgang von 61 Prozent auf 242 300 Tonnen. Laut dem Verband für tierisches Protein (ABPA) gingen Brasiliens Schweinefleischlieferungen in die Volksrepublik von Januar bis April im Vergleich zur Vorjahresperiode um 35 Prozent auf 118 600 Tonnen zurück.

Stark angestiegene Rindfleischpreise

Auch der Bezug von Rindfleisch wurde von China im Vergleich mit dem ersten Quartal 2021 eingeschränkt – um 16 Prozent auf rund 520 000 Tonnen. Ein Faktor dürfte hierbei neben dem Corona-Stillstand in einigen Häfen und geschlossenen Restaurants auch der deutliche Preisanstieg gewesen sein. Die Einfuhrausgaben legten nämlich trotz kleinerer Importmenge um fast 14 Prozent auf 3,17 Mrd. Euro zu. Damit waren sie mehr als doppelt so hoch wie beim Schweinefleisch.

Chinas Geflügelfleischimporte brachen gegenüber dem ersten Jahresviertel 2021 um 59 Prozent auf 152 800 Tonnen ein. Die Einfuhr von Schaf und Ziegenfleisch war um 18 Prozent auf 101 300 Tonnen rückläufig.

Mit Material von AgE

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