Die Schlachtschweinepreise in Dänemark sind aufgrund des florierenden Chinaexports auf Rekordhöhen gestiegen, doch die Erzeuger haben ihre Bestände erneut abgestockt. Damit werden Schweine im Nachbarland knapp bleiben. Das stützt in den kommenden Monaten die Schweinepreise auch bei uns in Deutschland.
Nach Angaben des dänischen Dachverbandes der Agrar- und Ernährungswirtschaft (L&F) wurden am 1. Oktober 2019 einer Stichprobenerhebung zufolge insgesamt 12,59 Mio. Schweine im nördlichen Nachbarland gehalten. Das waren 403.000 Tiere oder 3,1 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Bereits bei den Zählungen im Januar, April und Juli 2019 war jeweils ein Rückgang des Schweinebestandes gegenüber dem jeweiligen Vorjahresmonat festgestellt worden.
Vor allem weniger Ferkel und Zuchtsauen
Überdurchschnittlich stark schränkten die Erzeuger dabei die Zahl der gehaltenen Ferkel mit einem Gewicht von weniger als 20 kg ein, nämlich um 3,1 Prozent auf 2,59 Mio. Stück. Noch stärker ging es mit den Läufern mit einem Gewicht bis 50 kg nach unten, und zwar um 3,7 Prozent auf 5,86 Mio. Stück. Moderater war der Bestandschwund bei den Mastschweinen mit 1,7 Prozent auf 2,90 Millionen.
Nach Angaben der Statistiker in Kopenhagen stockten die dänischen Erzeuger auch ihre Sauenherde weiter ab. Die Zahl der weiblichen Zuchttiere insgesamt sank binnen Jahresfrist um 31.000 Tiere oder 2,5 Prozent auf etwas weniger als 1,22 Mio. Stück. Dabei nahm der Bestand an trächtigen Tieren um 2,7 Prozent ab. Bei den nicht tragenden Sauen wurde ein Minus von 2,2 Prozent verzeichnet.
Export an Ferkeln und Schweinen legt zu
Der bereits das ganze Jahr über rückläufige Schweinebestand hat laut L&F auch zu einem deutlich geringeren Schlachtaufkommen in Dänemark geführt. Insgesamt kamen in dem Nachbarland von Januar bis August 11,16 Mio. Schweine an den Haken; das waren rund 785.000 Stück oder 6,6 Prozent weniger als in der vergleichbaren Vorjahresperiode.
Auch der erneut gewachsene Lebendexport verknappte das Schlachtviehangebot. In den ersten acht Monaten 2019 wurden insgesamt 10,27 Mio. Schweine ins Ausland verkauft; das waren 365.200 Stück oder 3,7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Dabei verzeichnete der wichtige Ferkelexport einen Anstieg von ebenfalls 3,7 Prozent auf 10,08 Mio. Tiere.
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