Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaft für Vieh und Fleisch (VEZG) beließ die Preisempfehlung für die neue Schlachtwoche bis zum 10. Februar heute auf unverändert 1,19 Euro je Indexpunkt. Eine Preisspanne wurde nicht festgestellt.
Die Menge der zur Vermarktung angemeldeten Schweine gibt die VEZG mit 312.100 Stück an; das sind um 9,7 Prozent weniger als in der Vorwoche, in der 345.700 Schweine abgerechnet wurden.
Das durchschnittliche Schlachtgewicht ging im Vergleich zur Vorwoche um 0,8 kg auf 101,7 kg zurück. Der Schweinestau in Deutschland konnte in der vergangenen Woche um 90.000 Schweine abgebaut werden.
Hier finden Sie die aktuellen Schweinepreise am Terminmarkt auf agrarheute.
Ferkel und Sauen legen geringfügig im Preis zu
Der Preis für 25-kg-Ferkel in der 200er-Gruppe wird von der VEZG für den Zeitraum vom 1. bis 7. Februar mit 28 Euro je Stück angegeben. Das ist ein erneutes leichtes Plus zur Vorwoche von 2 Euro.
Die Preise für Schlachtsauen konnten sich etwas befestigen. Sie werden von der VEZG für den Zeitraum vom 4. bis 10. Februar mit 0,70 Euro je kg SG Basispreis ab Hof angegeben. Gegenüber der Woche davor ist das ein leichtes Plus von 5 Cent. Um denselben Betrag wurde die Spanne am oberen Ende angehoben, sodass sie sich auf 0,65 bis 0,70 Euro je kg SG beläuft.
Belgien meldet leichten Preisanstieg – auf sehr niedrigem Niveau
Nach Einschätzung der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) sind am europäischen Schlachtschweinemarkt allerdings nach langer Durststrecke endlich erste Lichtblicke zu erkennen. In vielen EU-Mitgliedstaaten treten die Kurse zwar wie in Deutschland auf der Stelle. Die italienische Notierung klettert aber weiter nach oben.
Aus Belgien wurde zudem ein Plus von 3 Cent gemeldet. Die belgische Notierung hält mit korrigierten 0,98 Euro/kg Schlachtgewicht seit Ende November in Europa die rote Laterne. Nun sorgen Nachfrageimpulse und ein belebterer Handel für einen leichten Preisanstieg. Der Rückstand zum europäischen Preisniveau verringerte sich.
China bleibt ein Zugpferd für europäische Schweineerzeuger
Insgesamt ist der europäische Schlachtschweinemarkt der ISN zufolge weiter von einem umfangreichen Schweineangebot geprägt, dass sich jedoch abzubauen scheint. Das macht sich in mehr oder weniger deutlich rückläufigen Schlachtgewichten bemerkbar. Die Schlachtungen laufen meist an der Auslastungsgrenze.
Gleichzeitig scheint sich die angebotene Ware auf dem Binnenmarkt gut zu verteilen. Der Export nach China ist für die dafür zugelassenen EU-Länder nach wie vor ein wichtiges Zugpferd und hilft den europäischen Markt zu entlasten.
Deutsche Lieferungen nach Hongkong 2020 florieren
Für Deutschland ist die chinesische Sonderverwaltungszone Hongkong eine der wenigen verbliebenen Destinationen für Schweinefleischexporte in Drittstaaten, die nach dem Auftreten der Afrikanischen Schweinpest (ASP) bei Wildschweinen noch beliefert werden dürfen. Wie aus Daten des Dachverbandes der dänischen Agrar- und Ernährungswirtschaft (L&F) hervorgeht, konnte Deutschland die Ausfuhren von Schlachtnebenerzeugnissen nach Hongkong gegenüber 2019 um 53,6 % auf 69.720 t steigern.
Bei frischem und gefrorenem Schweinefleisch konnte die Bundesrepublik ihre Verkäufe in die Sonderverwaltungszone sogar mehr als verdreifachen. Allerdings war das Vorjahresniveau niedrig, und die Exportmenge legte letztlich „nur“ von gut 4.000 t auf 13.160 t zu.
In Japan zeigten sich für Deutschland allerdings deutlich die Negativfolgen einer Marktsperrung wegen der Tierseuche. Die in den Jahren zuvor stetig gestiegenen Schweinefleischverkäufe brachen 2020 laut L&F gegenüber dem Vorjahr um 36,3 % auf 25.580 t ein, da ab September 2020 nichts mehr geliefert werden durfte.
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