Wie EU-Agrarkommissar Phil Hogan gestern mitteilte, wird die Einfuhr von bestimmten Zuschnitten von Geflügelfleisch aus der Ukraine künftig auf ein Zollkontingent von 70.000 t beschränkt.
Damit soll der unbegrenzten Einfuhr von Geflügel ein Riegel vorgeschoben werden. In den vergangenen Wochen war bekannt geworden, dass der ukrainische Konzern Myronivsky Hliboprodukt (MHP) mit einem Trick erhebliche Mengen an Hühnchenbrust in die EU zollfrei einführt. Dabei macht sich das Unternehmen eine Lücke im Freihandelsabkommen mit der EU und dem europäischen Herkunfts- und Kennzeichnungsrecht zu nutze.
Hogan: Wir schließen das unbeabsichtigte Schlupfloch
MHP führte Hühnerbrüste mit einem kleinen Knochenteil in die EU ein. Diese als minderwertig geltenden Teile sind von Zöllen und Kontingenten befreit. In eigenen Filialen innerhalb der Gemeinschaft entfernte das Unternehmen dann die Knochen, um die Ware auf dem Binnenmarkt und im Export als hochwertiges Hähnchenfilet zollfrei weiterzuvermarkten.
Die Lage auf dem EU-Geflügelfleischmarkt war gestern Gegenstand der Diskussion im EU-Agrarministerrat.
Im Anschluss an die Gespräche teilte Hogan mit, die EU werde das Schlupfloch stopfen, das zu der nicht beabsichtigten signifikaten Einfuhr von Geflügelteilen aus der Ukraine auf den Binnenmarkt geführt habe. Die neue Quote sei zwar höher als die bislang geltenden Vereinbarungen, sie werde die Importe aber wirksam begrenzen.