Die Schweinehalter in der EU haben ihre Bestände in den letzten zwölf Monaten bis zum Frühsommer 2019 überwiegend reduziert. Und das trotz der europaweit hohen Schweinepreise. Ein der Ursache ist die Afrikanische Schweinepest in Osteuropa.
Wie aus den Daten des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat) hervorgeht, wurden in den 14 Mitgliedstaaten mit einer Sommerzählung - die rund 93 Prozent des EU-Gesamtbestandes repräsentieren - insgesamt 137,35 Millionen Schweine gehalten. Das waren rund 2,4 Millionen Tiere oder 1,7 Prozent weniger als bei der vergleichbaren Vorjahreserhebung im Mai beziehungsweise Juni 2018.
Noch deutlicher schränkten die Erzeuger dabei die Sauenhaltung ein. Die Zahl der Zuchtsauen nahm binnen Jahresfrist um 300.000 Stück oder 2,7 Prozent auf 10.58 Millionen Sauen ab.
ASP dezimiert Bestand im Osten
Besonders kräftige Bestandsrückgänge wurden aus den osteuropäischen Ländern mit Afrikanischer Schweinepest (ASP) gemeldet.
In Polen verringerte sich die Schweineherde innerhalb eines Jahres um mehr als 1 Million Tiere oder 8,9 Prozent auf 10,78 Millionen Stück; für den Sauenbestand wurde ein Minus von 13,3 Prozent auf 755.000 gemeldet.
In Rumänien wurden mit 3,73 Millionen Schweinen rund 10 Prozent weniger Tiere gezählt als vor einem Jahr, während sich in Ungarn und Belgien die Bestandverluste in Grenzen hielten.
Deutschland runter, Spanien hoch
In Deutschland war der Schweinebestand auch ohne ASP-Einfluss rückläufig, und zwar um 3,5 Prozent auf 25,96 Millionen Tiere. Ganz anders sah das in Spanien aus. Dort gab es einen Bestandszuwachs von 1,1 Prozent auf 30,46 Millionen Stück.
Bei den Spaniern nahm - anders als bei allen anderen Mitgliedstaaten - auch die Zahl der Sauen zu, nämlich um 1,6 Prozent auf 2,54 Millionen Stück.
Ansonsten verzeichneten in der EU nur Frankreich mit 1,5 Prozent und Schweden mit 5,8 Prozent höhere Schweinebestände als im Frühsommer 2018.
Produktion schrumpft ebenfalls
Der Abbau der Schweinebestände hat nach Angaben der EU-Kommission im ersten Halbjahr 2019 das Schlachtschweineangebot gegenüber der Vorjahresperiode um fast 2,3 Millionen Tiere oder 1,8 Prozent auf rund 127 Millionen Stück reduziert.
Allein in Deutschland kamen 1,2 Millionen Tiere oder 4,2 Prozent weniger Tiere an den Haken als im Vorjahreszeitraum. In Spanien ging es mit dem Schlachtaufkommen dagegen um 2,0 Prozent auf 26,8 Millionen Tiere nach oben.
Spaniens Rückstand zu Deutschland verkürzte sich auf 430.000 Tiere, was im zweiten Halbjahr 2019 aufgeholt werden könnte, um dann die Spitzenposition in der EU zu übernehmen.
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