Wenig begeistert sind dänische Ferkelexporteure über den Kompromiss zur Fristverlängerung für das Verbot der betäubungslosen Ferkelkastration. Anfang der Woche haben sich Union und SPD auf eine zweijährige Übergangsfrist verständigt.
Der Verband der dänischen Schweineproduzenten bezeichnete die vorgeschlagene Fristverlängerung als „schlechte Nachricht“ für die heimischen Jungtierexporteure, da dies zu Lasten der deutschen Importnachfrage gehen dürfte.
Mittelfristig rechnen Dänen mit höheren Ferkelexporten
Verbandsvertreter Markus Fiebelkorn geht davon aus, dass der Gesetzentwurf der Bundesregierung angesichts der aktuellen Mehrheitsverhältnisse den Bundestag passieren wird. Eine Verschiebung des betäubungslosen Kastrationsverbots sei daher recht wahrscheinlich, erklärte Fiebelkorn gegenüber dem Fachmagazin Landbrugs Avisen.
Dänische Exporteure, die ab dem 1. Januar auf höhere Ferkelausfuhren in die Bundesrepublik gesetzt hätten, könnten daher enttäuscht werden. Bereits im Vorfeld der Diskussionen um die Fristverlängerungen hatte ein dänischer Exporteur bei deutschen Mästern intensiv mit Ferkeln geworben, die in Dänemark mit lokaler Betäubung kastriert sind.
Mittelfristig rechnet der Branchenfachmann aber unverändert mit einer wachsenden Nachfrage aus Deutschland. Aufgrund fehlender Investitionen und wegen des Ausstiegs vieler Betriebe sei in den kommenden Jahren mit einer stagnierenden Ferkelproduktion in der Bundesrepublik zu rechnen.
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