
Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) hält den künftigen Ausgleich bei der Initiative Tierwohl (ITW) für die Maßnahmen für zu gering.
Die Kriterien für die Schweinehalter würden anspruchsvoller und der geplante Tierwohlaufpreis von 5,28 Euro pro Mastschwein sei „nicht marktgerecht“, betonte der VEZG-Vorsitzende Matthias Frieß am Rande der Internationalen Grünen Woche (IGW) in Berlin. Er begrüßte aber für 2021 angekündigte dritte Programmphase der Initiative Tierwohl (ITW).
Deutlich mehr Aufwand für die Mäster
Die tatsächlichen Erzeugungskosten würden deutlich höher liegen, zumal im Vergleich zum zweiten ITW Programm maßgebliche Kostenpositionen stark gestiegen seien, erläuterte Frieß. Nicht zuletzt durch die Verschärfung der Düngeverordnung und noch immer steigenden Baukosten sei die vorgeschlagene Vergütung zu gering.
„Ein Mehr an Tierwohl gibt es nicht zum Schleuderpreis von nur circa 5 Cent je Kilogramm Schlachtgewicht“, stellte der VEZG-Vorsitzende klar. Im Wesentlichen ergäben sich die Mehrkosten des neuen Programms durch einen größeren Platzaufwand, deutlich höhere Arbeitsaufwendungen oder einen erhöhten Abschreibungsbedarf. So könnten Schweinehalter nicht davon ausgehen, dass sie das gewählte Haltungsverfahren über konventionelle Abschreibungszeiträume von 20 bis 25 Jahren nutzt werden können.
Kein billiger Rohstofflieferant
Laut Frieß muss auch ein kalkulatorischer Risikopuffer für die Betriebsleiter einkalkuliert werden, da viele Produzenten „Neuland“ betreten würden.
Die Zielsetzung der ITW, dass sich ab 2021 wesentlich mehr Tierhalter an dem Tierwohlprogramm beteiligen sollten, könne so nicht erreicht werden, warnte der VEZG-Vorsitzende. Die Landwirte stünden bereit, mehr Tierwohl zu leisten, aber „nicht als billiger Rohstofflieferant, sondern auf Augenhöhe“.
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