Für viele Schweinehalter geht es mittlerweile um die Existenz, heißt es Seitens der ISN. Als Auslöser der schwereren Krise sieht die ISN die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie.
Die Folgen dieser Maßnahmen sind: Ein erheblicher Schweinestau, der durch Einschränkungen bei den Schlachtungen hervorgerufen wurde. Zusätzlich bringt der dramatische Schweine- und Ferkelpreisverfall die Betriebe in eine finanzielle Notlage.
Nach Einschätzung der ISN ist den deutschen Schweinehaltern bereits ein Schaden von ca. 1,3 Milliarden Euro entstanden. Die Forderung lautet deshalb: Den unverschuldet in diese Notsituation geratenen Schweinehaltern schnell und unbürokratische zu helfen – ähnlich wie auch in der Gastronomie.
Schon 1,3 Mrd. Schaden – PLH-Geld kommt nicht bei den Bauern an

Der ISN-Geschäftsführer Dr. Torsten Staack nimmt zu den Forderungen der ISN detailliert Stellung. Er sagt: Die Lage der Schweinehalter ist extrem ruinös. Die Betriebe brauchen jetzt schnelle und unbürokratische Corona-Hilfen analog zur Gastronomie. Schließlich sind die Schweinehalter aufgrund von Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie unverschuldet in diese katastrophale Lage geschlittert.
Das Preisgeschehen der letzten Monate zeigt klar, dass der Schweinepreis aufgrund der Corona-bedingten Einschränkungen, sei es in der Gastronomie und Veranstaltungsbranche, beim Export oder in den Schlachthöfen, eingebrochen ist. Durch diese Maßnahmen ist bei den Schweinehaltern bereits ein Schaden von ca. 1,3 Milliarden Euro entstanden, stellt Staack fest.
Weiter sagt der ISN-Geschäftsführer: „Jedem sollte klar sein, dass jedes Schweineschnitzel und jede Bratwurst, die jetzt weder im Restaurant noch auf einer der vielen ausgefallenen Veranstaltungen gegessen werden können, beim Absatz fehlen."
Außerdem machte Staack klar, dass die derzeit diskutierte Bezuschussung der privaten Lagerhaltung (PLH) von Schweinefleisch nicht zielführend ist, weil das Geld nicht bei den Bauern ankommt.
Auflösung des Schweinestaus und Öffnung der Exportmärkte

Entscheidend für die ISN ist außerdem, dass die die Maßnahmen zur Auflösung des Schweinestaus und zur Öffnung der Exportmärkte weiter konsequent umgesetzt werden.Denn: Die Schweinehalter können ihren Betrieb nicht einfach so anhalten. Es werden weiter Ferkel geboren und die Tiere im Stall wachsen weiter und müssen auch weiter versorgt werde, sagt Torsten Staack.
Weiter heißt es: „Wenn die Politik jetzt nicht handelt, nimmt sie sehenden Auges in Kauf, dass viele Familienbetriebe ihre Schweinehaltung aufgeben müssen. Dies hätte nicht nur weitreichende Folgen für ganze Landstriche, es bringt sogar die Selbstversorgung mit heimischem Schweinefleisch in Gefahr.“
Neben dem extremen Schweinestau mit aktuell ca. 590.000 Schweinen und der dadurch entstehenden Notsituation in den Ställen wird inzwischen auch die finanzielle Lage der Schweinehalter immer bedrohlicher: Die Mastschweinepreise sind seit Anfang März von über 2 Euro je kg Schlachtgewicht auf inzwischen 1,19 Euro je kg Schlachtgewicht gefallen.
Die Ferkelpreise stürzten im gleichen Zeitraum von ca. 80 Euro auf nur noch 27 Euro nach unten. Schweinehalter machen derzeit einen Verlust von ca. 60 Euro an jedem einzelnen Schwein.
Es droht ein erheblicher Strukturbruch in der Schweinehaltung.
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