Das ist ein Artikel vom Top-Thema:
Rindermarkt und Rinderpreise

Rinderpreise nach Ausverkauf wieder stabiler

Bullenmast-Fleckvieh-AdobeStock_101972004
Thumbnail
Dr. Olaf Zinke, agrarheute
am Freitag, 21.07.2023 - 12:49 (Jetzt kommentieren)

Die Preise für Jungbullen sind nach dem Preisrutsch der letzten Wochen wieder stabiler. Allerdings ist auch das Angebot deutlich kleiner. Auch für Schlachtkühe und Färsen können sich die Preise allmählich stabilisieren. Dagegen könnte es für Nutzkälber nach unten gehen.

Bullenpreise.

„Das zuletzt kleiner ausfallende Jungbullenangebot findet zum Ende der laufenden Woche zu stabilen Preisen seine Käufer. Schlachtkühe werden nach den vorangegangenen Preisrücknahmen meist unverändert bewertet“, sagen die Marktbeobachter der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften (VEZG) in ihrem aktuellen Wochenbericht. 

Im Süden und Südwesten setzt sich der Preisdruck indessen weiter fort. Die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz berichtet in ihrem aktuellen Marktüberblick: „Der Angebotsdruck am regionalen Schlachtrindermarkt hat sich leicht ermäßigt. Trotzdem bleiben die verfügbaren Stückzahlen für den geringen Bedarf zu umfangreich. Vermarkter reagieren mit weiteren Preisabschlägen über alle Kategorien und Handelsklassen“. 

Fakt ist jedenfalls, dass die Nachfrage nach Rindfleisch vor allem ferienbedingt, aber auch wegen des sehr warmen Sommerwetters, sehr schwach ausfällt. „Vor dem Hintergrund eines tendenziell abnehmenden Angebotes bei Jungbullen können sich die Bullenpreise zu Beginn der Berichtswoche jedoch behaupten“, sagen die Marktbeobachter im Norden und Nordwesten. 

Bei Schlachtkühen mussten die Landwirte hingegen weitere Preisrücknahmen hinnehmen. Begründet wird dies mit einem regional etwas größeren Angebot, dass auf eine ausgesprochen schwache Nachfrage der Schlachter trifft. Zum Ende der Woche scheinen sich jedoch auch die Kuhpreise zu stabilisieren. 

Rinderpreise stabilisieren sich allmählich

kuhpreise.

Am Donnerstag, den 20.07.2023 nannte die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) bundesweit für QS-Ware einen R3-Jungbullenpreis für Fleckvieh und Fleischrassen in Höhe von 4,40 EUR/kg SG. Das waren die gleichen Preise wie in der Vorwoche - allerdings 30 Cent weniger als noch im Mai gezahlt wurden. Für schwarzbunte R3-Bullen lagen die Preise bei 4,35 Euro je kg und damit ebenfalls auf dem Stand der Woche. 

Der Preis für Kühe der Klasse O3 (310 kg) fiel um 5 Cent auf 3,85 EUR/kg SG. Der Preis für Kühe der Klasse R3 (310 kg) gingen ebenfalls um 5 Cent auf 3,90 EUR/kg SG zurück – das sind ebenfalls 30 Cent weniger als die Bauern im Mai für ihre Kühe bekamen. Für Färsen der Handelsklasse R3 wurden unveränderte Preise von 4,40 Euro je kg notiert. Der Preis für Färsen der Klasse O3 gab hingegen ebenfalls um 5 Cent zu auf 3,90 EUR/kg SG nach. 

Bei Nutzkälbern war der Markt zuletzt hingegen sehr aufnahmefähig, berichte die AMI. Im Vergleich dazu fiel das Angebot relativ gering aus. Die saisonal typische Preisschwäche setzte gegenüber den Vorjahren erst spät ein. Noch Anfang Juli wurden Preise von 174 Euro/Kalb erreicht, sagen die Marktbeobachter. Doch nun sind die Einstallungen zum Weihnachtsgeschäft abgeschlossen und das Kaufinteresse fällt verhaltener aus. 

Die zur Vermarktung bereiten Nutzkälber sind mehr als ausreichend, entsprechend ist in den kommenden Wochen von Preisnachlässen auszugehen. Vor allem HF-Tiere werden schwächer bewertet

Kommentare

agrarheute.comKommentare werden geladen. Bitte kurz warten...