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Rindermarkt und Rinderpreise

Rinderpreise: Corona stoppt den Höhenflug der Bullenpreise

Bullen im Stall.
am Freitag, 03.12.2021 - 18:00 (Jetzt kommentieren)

In den letzten Wochen haben die Rinderpreise einen Rekord nach dem anderen gebrochen.

bullenpreise.

Und eigentlich ist eigentlich erst vor Weihnachten das übliche saisonale Preishoch erreicht. Nun könnte es durch die Folgen des neuen Corona-Virus (Omicron) zu einer jähen Unterbrechung der Rekordjagt kommen.

Denn: In vielen Bundesländern müssen Restaurants erneut mit harten Restriktionen rechnen. Zwar werden die Gaststätten (bisher) nicht komplett geschlossen. Jedoch wird die Zahl der Gäste durch die neuen Maßnahmen auf jeden Fäll reduziert.

Was das bei der vorigen Pandemiewelle für dramatische Folgen auf die Absatzmöglichkeiten bei Rindern hatte, ist allen Rinderhaltern und Restaurant-Betreibern noch in guter Erinnerung.  Die Bullenpreise stürzten in Folge der Restaurant-Schließungen auf den niedrigsten Stand seit 10 Jahren.

Doch von solch einem Szenario sind wir derzeit noch meilenweit entfernt. Dennoch zeigen die staatlichen Maßnahmen und Eingriffe Wirkung an den Märkten. Die Landwirtschaftskammer in Niedersachsen berichtet diese Woche jedenfalls über „Verunsicherung am Rindermarkt, begingt durch das Corona-Geschehen.“

Bullenpreise halten Rekordstand, Kuhpreise geben nach

schlachtkuhpreise.

Die Kammerexperten sagen: Die Nachfrage nach Jungbullen entwickelte sich stetig. Das verfügbare Angebot kann weiter zügig und vollständig am Markt platziert werden. Auf stabilen Niveau liegende Auszahlungspreise die Folge, heißt es. Bei Schlachtkühen ist die Lage im Nordwesten offenbar schon etwas brenzliger.

Dort heißt es: „Im Verhältnis zur vorherrschend etwas ruhiger verlaufenden Nachfrage fiel das Angebot an weiblichen Schlachttieren umfangreicher aus. Insbesondere im Bereich der Schlachtkühe waren Preisschwächen zu beobachten. Aber auch für bessere Färsenqualitäten mussten die Landwirte mit geringeren Preisabzügen rechnen.“

Das zeigt sich dann auch bei den Preisen für Schlachtkühe, die anderes bei Bullen im Wochenverlauf zurückgingen. Ähnliche Berichte kommen auch von der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften (VEZG): Am Donnerstag den 02.12.2021 nannte die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) bundesweit für QS-Ware einen R3-Jungbullenpreis für Fleckvieh und Fleischrassen in Höhe von 4,62 EUR/kg SG.

Die BLE hatte für Ende November einen bundesweiten R-3-Bullenpreis von 4,61 Euro je kg SG festgestellt. Das waren immerhin 1,02 Euro mehr als im Jahr zuvor und außerdem ein neuer Preisrekord für Jungbullen.

Lockdowns könnten neue Krise auslösen

Färsenpreise..

Die Preise für Kühe der Klasse O3 (310 kg) fielen nach der Beobachtung der VEZG Anfang Dezember jedoch um 10 Cent auf ein Niveau von 3,40 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht.

Die BLE hat für Ende November einen bundesweiten R-3-Schlachtkuhpreis von 3,77 Euro je kg SG festgestellt. Das waren 3 Cent weniger als zum Beginn des Monates jedoch satte 1,27 Euro mehr als im Jahr zuvor und nur knapp unter dem letzten Preisrekord von 3,80 Euro aus.

Für R-3-Schlachtfärsen waren die Preise ebenfalls bis Ende November kräftig gestiegen und lagen nach den letzten Meldungen der BLE im bundesweiten Mittel bei 4,37 Euro je kg SG. Damit bekamen die Rinderhalter für Schlachtfärsen 1,13 Euro mehr als im Jahr zuvor und verbuchten wie bei Bullen einen neuen Preisrekord.

Möglicherweise ist die Lage im Norden und Nordwesten auch etwas angespannter als im Süden und Südwesten, wo es noch viele kleinere regionale Metzgereigeschäfte gibt, deren Stammkundschaft vor Weihnachten offenbar weiterhin rege einkauft.

Die Landwirtschaftskammer in Rheinland-Pfalz berichtet jedenfalls: „Das flotte Metzgereigeschäft am regionalen Schlachtrindermarkt hält an und knapp verfügbare Jungbullen und schwere Färsen werden weiter fest bewertet. Das Angebot an Schlachtkühen nimmt dagegen saisonal zu und der Absatz in der Zerlegung verläuft zunehmend schwieriger. In der Folge nehmen Vermarkter bei einer hohen Schlachtauslastung die Auszahlungspreise zurück.“

Doch stärkere Auflagen und Beschränkungen infolge der neuen Corona-Variante könnten am Ende auch im Süden der Republik für weiteren Preisdruck sorgen. Soweit ist es allerdings noch nicht.

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