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Rindermarkt und Rinderpreise

Rinderpreise werden steigen – Angebot bleibt klein

Bullenmast.
am Freitag, 14.10.2022 - 13:18 (2 Kommentare)

Das Rinderangebot wird klein beiben. Futtermangel und hohe Produktionskosten führen zu weiterem Bestandabbau, glaubt die Kommission. Die Preise dürfte wieder anziehen.

bullenpreise.

Landwirte, die diese Woche Bullen und Schlachtfärsen verkauft haben, konnten einigermaßen zufrieden sein. Die Preise haben sich mindestens gehalten oder sogar wieder leicht zugelegt. Bei Schlachtkühen berichten die Rinderhalter im Zuge des Weideabtriebs noch über leichte Preisabschläge. Doch auch hier scheint sich die Lage wieder zu stabilisieren.

Zwar ist die Nachfrage auch nicht unbedingt berauschend, doch vor allem das Angebot an Schlachtrindern bleibt auf mittlere Sicht sehr begrenzt und wird wohl noch kleiner werden. Ursachen sind in vielen Regionen erheblicher Futtermangel infolge des extremen Dürresommerns und gleichzeitig explodierende Produktions- und Energiekosten.

Vor diesem Hintergrund müssen Landwirte auch bei ganz guten Preisen mit spitzem Bleistift rechnen, wieviel Tiere man über den Winter bringen will. Das zeigt sich auch in der Milchproduktion, wo die Milchmenge trotz hoher Milchpreise nicht wächst und eher Kühe abgeschafft werden, als dass man die Produktion ausdehnt.

Auch die Kommission erwartet in ihrem aktuellen Marktausblick vom Herbst 2022 einen weiteren Rückgang der Rindfleisch-Produktion in der EU. Die EU-Experten sage: „Anhaltend hohe Futterpreise und geringere Futterverfügbarkeit bis Ende des Jahres dürften zu zusätzlichen Schlachtungen führen, ähnlich wie schon im zweiten Halbjahr 2021.“ Die Kommission geht deshalb davon aus, dass die Gesamtproduktion fortgesetzt zurückgeht und eine Stabilisierung erst im zweiten Halbjahr 2023 erfolgt – wenn die Verfügbarkeit von Futtermittel auf ein normales Niveau zurückkehrt.

In Deutschland lag die Zahl der geschlachteten Jungbullen nach den Daten der BLE Mitte Oktober in etwa auf dem Niveau des vorigen Jahres und in den ersten 38 Kalenderwochen wurden 6,5 % weniger Bullen geschlachtet als im Jahr zuvor.

Bei Schlachtkühen lagen die aktuellen Schlachtungen knapp 8 % unter dem Vorjahr und im bisherigen Gesamtjahr 2022 beträgt der Rückgang des Schlachtzahlen fast 11 %. Auch Färsen wurden bisher 8 % weniger geschlachtet als im Jahr zuvor.

Bullenpreise stabil bis leicht fester

Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) sagt in ihren letzten Wochenbericht: „Zum Ende der laufenden Woche bedingen die ausgeglichenen Marktverhältnisse stabile Jungbullenpreise. Im Bereich der Schlachtkühe sind nochmals leichte Preisschwächen vorherrschend.“

Am Montag, den 10. Oktober 2022 nannte die VEZG bundesweit für QS-Ware einen R3-Jungbullenpreis für Fleckvieh und Fleischrassen, in Höhe von 4,98 EUR/kg SG. Das wären die gleichen Preise wie vor einer Woche. Für schwarzbunte R3-Jungbullen ermittelte die VEZG diese Woche einen Preis von 4,93 EUR/kg SG. Das waren ebenfalls unveränderte Preise.

Im Jahresvergleich zahlten die Schlachter damit für Bullen 73 Cent je kg bzw. rund 17 % mehr. Unterstellt man ein durchschnittliches Schlachtgewicht für R-3-Bullen von etwa 413 kg, ergibt sich ein Verkaufserlös von 2057 Euro je Tier. Das sind 286 Euro höhere Erlöse als vor einem Jahr.

Preise Färsen stabil - für Kühe leicht schwächer

kuhpreise.

Für weibliche Rinder haben sich die Preise zuletzt uneinheitlich entwickelt – für Kühe ging es leicht nach unten und für Färsen wurden mindestens unveränderte Preise gezahlt. Die Preise für Schlachtkühe der Klasse O3 (310 kg) lagen nach der Preisfeststellung der VEZG am 10. Oktober für die laufende Woche bei 4,05 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht und damit 3 Cent niedriger als in der Vorwoche.

Für R3-Kühe (310 kg) wurden 4,10 Euro je kg gezahlt - ebenfalls 3 Cent weniger als vor Wochenfrist.

Im Jahresvergleich zahlten die Schlachter jedoch 62 Cent je kg mehr. Unterstellt man ein durchschnittliches Schlachtgewicht für R-3-Kühe von zuletzt etwa 327 kg, ergibt sich ein Verkaufserlös von 1340 Euro je Tier.

Für Färsen der Kategorie R3 mit 300 kg SG nannte die VEZG für die laufende Woche einen Preis von 5,05 Euro je kg – und damit den gleichen Preis wie in der Vorwoche. Im Jahresvergleich zahlten die Schlachter damit sogar 83 Cent je kg mehr. Für O3-Färsen wurden 4,10 Euro je kg notiert – auch das waren die gleichen Preise wie eine Woche zuvor.

 

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