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Rindermarkt und Rinderpreise

Rinderpreise steigen weiter – Knappes Angebot wird Dauerzustand

Bullenmast.
am Donnerstag, 02.03.2023 - 17:06 (Jetzt kommentieren)

Die Rinderpreise steigen Anfang März weiter, obwohl der Absatz im LEH schwieriger wird und die Verbraucherpreise sinken. Doch das Angebot ist klein und bestimmt die Richtung.

Bullenpreise.

Das Angebot am deutschen Schlachtrindermarkt fällt unverändert klein aus. Das gilt sowohl für Jungbullen als auch für Schlachtkühe und Färsen. Wegen des unverändert schwierigen Rindfleischabsatz bleibt die Nachfrage der roten Seite jedoch ebenfalls relativ verhalten.

Dennoch reichen die am Markt verfügbaren Schlachtrindern nicht aus, um den Bedarf der Schlachter problemlos zu decken. Steigende Auszahlungspreise für Bullen, Schlachtkühe und Färsen sind das Ergebnis.

Zum Ende der laufenden Woche werden die zuvor erreichten höheren Preise für Jungbullen und weibliche Schachttiere bestätigt, sagt die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften (VEZG).

Am Donnerstag, den 02.03.2023 nannte die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) bundesweit für QS-Ware einen R3-Jungbullenpreis für Fleckvieh und Fleischrassen in Höhe von 5,11 EUR/kg SG. Für schwarzbunte R-3-Bullen lagen die Preise bei 5,06 Euro je kg und damit ebenfalls 3 Cent höher als vor einer Woche.

Der Preis für Kühe der Klasse O3 (310 kg) stieg nochmals um 1 Cent auf 4,20 EUR/kg SG. Für Färsen der Handelsklasse R3 gab es einen Preisaufschlag von 3 Cent auf 5,03 Cent.

Auch für die gefragten ausreichend schweren schwarzbunten Kälber lassen sich leichte Aufgelder erzielen, berichtet die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein. Auch wenn der Absatz der abfallenden Qualitäten weiter Probleme bereitet, deutet sich eine saisonüblich leicht anziehende Preisentwicklung im Kälberhandel an.

Trotz hoher Preise geht der Rinderbestand weiter zurück

Ein Grund für den Preisanstieg im neuen Jahr ist – wie schon gesagt – das sehr kleine Angebot. Der preisbedingt stockende Absatz im LEH und die letzten Preissenkungen für Rindfleisch durch die großen Einzelhändler verhindern einen stärkeren Anstieg auf der Erzeugerstufe.

Nach den Daten der Bundesanstalt für Landwirtschaft lagen die Schlachtzahlen in der zurückliegenden 8 Kalenderwoche bei Jungbullen knapp 12 % unter dem bereits schwachen Vorjahr. Bei Kühen wurden knapp 8 % weniger geschlachtet und auch Färsen kamen 8 % weniger an den Schlachthaken.

Auch in der EU setzt sich der rückläufige Trend der Rindfleischerzeugung und damit auch des knappen Angebots fort. Das dürfte die Preise für die verbleibenden Erzeuger stützen. Die Kommission erwartet in ihren aktuellen Marktausblick ebenfalls, dass die Rindfleischerzeugung in der EU weiter zurückgeht und im nächsten Jahrzehnt um etwa 0,6 Mio. t (-9 %) sinken wird.

Gleichzeitig erwarten die Kommission-Analysten, dass der Kuhbestand in der EU um 2,8 Millionen Stück schrumpft (-9,1 %). Eine wegen der hohen Kosten schlechte Rentabilität und zunehmende Umweltauflagen bremsen die Tierhalter (Rinder und Schweinhalter) aus. Die relativ guten Preisaussichten können diesen Trend nur abschwächen, nicht umkehren, ist die Kommission überzeugt.

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