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Rindermarkt und Rinderpreise

Rinderpreise steigen zweistellig – Kühe fast so teuer wie Bullen

Bullenmast.
am Freitag, 01.07.2022 - 14:53 (1 Kommentar)

Die Rinderpreise steigen die zweite Woche in Folge kräftig. Vor allem für weibliche Rinder geht es zweistellig nach oben. Schlachtkühe kosteten im Bundesmittel fast so viel wie Bullen. Das kommt nicht allzu oft vor.

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Zum Ende der laufenden Woche bleibt es am deutschen Schlachtrindermarkt bei einem kleinen Angebot. Die zuvor erhöhten Preise werden bestätigt,“ berichte die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften (VEZG) in ihrem Marktüberblick. Das kleine Angebot ist auch der Hauptgrund für die zum Monatswechsel meist zweistellig steigenden Preise.

So zeigen die offiziellen Schlachtzahlen, dass die Bullenschlachtung in den letzten beiden Wochen (24 und 25 Kw.) zwischen 11 % und 28 % unter dem Vorjahr lag. Bei Schlachtkühen wurden in beiden Wochen fast 30 % weniger Tiere geschlachtet als im Jahr zuvor und bei Färsen betrug der Abstand zum Vorjahr zwischen 29 und 33 %.

Die Frage ist nun, ob dieser große Abstand von Dauer ist – was die Preise weiter antreiben dürfte, - oder ob es eher die Erntevorbereitungen sind, die die Landwirte von der Vermarktung abhalten. Die Viehzählung hatte jedenfalls gezeigt, dass im Mai 2022 etwa 854.000 Jungbullen (zwischen 1 und 2 Jahren) in Deutschland gehalten wurden. Dies war eine Bestandszunahme von rund 4 % bzw. 34.200 Tieren.

Bei weiblichen Rindern zum Schlachten (in derselben Altersgruppe) nahm der Bestand ebenfalls zu – um 6 % auf 189.200. Milchkühe wurden hingegen nur noch 3,82 Millionen gezählt. Das waren 74.000 bzw. 2,0 % weniger als im vorigen Jahr. Trotz der rekordhohen Milchpreise.

Die Landwirtschaftskammer in Niedersachsen erklärt die kräftig steigenden Preise folgendermaßen: „Ende Juli fiel das auf dem deutschen Schlachtrindermarkt zur Verfügung stehende Angebot insgesamt sehr übersichtlich aus. Seitens der Jungbullenmäster herrschte nur verhaltene Abgabebereitschaft. Besonders klein fielen die Angebotsmengen im Bereich der weiblichen Schlachttiere aus.“

Bullenpreise ziehen kräftig an

Am Donnerstag, den 30. Juni 2022 nannte die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) bundesweit für QS-Ware einen R3-Jungbullenpreis für Fleckvieh und Fleischrassen, in Höhe von 4,68 EUR/kg SG. Das waren 6 Cent mehr als vor einer Woche und 18 Cent mehr als vor zwei Wochen.

Für schwarzbunte R3-Jungbullen ermittelte die VEZG diese Woche einen Preis von 4,63 EUR/kg SG. Das waren ebenfalls 6 Cent mehr als in der Vorwoche. Im Jahresvergleich zahlten die Schlachter damit 80 Cent je kg bzw. rund 20 % mehr.

Unterstellt man ein durchschnittliches Schlachtgewicht für R-3-Bullen von etwa 413 kg, ergibt sich ein Verkaufserlös von 1945 Euro je Tier. Das sind 331 Euro höhere Erlöse als vor einem Jahr.

Preise für Kühe und Färsen schon wieder im Höhenflug

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Für weibliche Rinder konnten die Preise Ende Juni kräftig zulegen. Die Preise für Schlachtkühe der Klasse O3 (310 kg) lagen nach der Preisfeststellung der VEZG am 30. Juni für die laufende Woche bei 4,50 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht und damit 10 Cent höher als in der Vorwoche und 20 Cent höher als vor zwei Wochen.

Für R3-Kühe (310 kg) wurden 4,55 Euro je kg gezahlt - ebenfalls 10 Cent mehr als vor Wochenfrist. Im Jahresvergleich zahlten die Schlachter damit immer 1,13 Cent je kg bzw. 32 % mehr. Unterstellt man ein durchschnittliches Schlachtgewicht für R-3-Kühe von zuletzt etwa 327 kg, ergibt sich ein Verkaufserlös von 1.540 Euro je Tier. Das sind 369 Euro bzw. 32 Prozent höhere Erlöse als vor einem Jahr.

Für Färsen der Kategorie R3 mit 300 kg SG nannte die VEZG für die laufende Woche einen Preis von 4,90 Euro je kg – und damit ebenfalls 10 Cent höhere Preise als in der Vorwoche. Im Jahresvergleich zahlten die Schlachter damit 120 Cent je kg bzw. rund 32 % mehr!

Für O3-Färsen wurden 4,55 Euro je kg notiert – das waren ebenfalls 10 Cent höhere Preise als eine Woche zuvor.

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