In der aktuellen dritten Februarwoche meldet die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften (VEZG): „Das Schlachtrinderangebot fällt zum Ende der laufenden Woche anhaltend knapp aus. Die Preise für Jungbullen und weibliche Schlachttiere ziehen weiter an.“ Das bedeutet für alle Kategorien – also für Bullen, Schlachtkühe und Schlachtfärsen - neue Höchstpreise.
Gestützt wird die Preisrallye auch aus den europäischen Nachbarländern. Auch dort steigen die Rinderpreise nach den Daten der Europäischen Kommission weiter. Ein Grund für die steigenden Rinderpreise ist sicherlich das weiterhin knappe Angebot in Deutschland. Das unterstreichen auch die aktuellen Schlachtzahlen, die deutlich unter denen der Vorjahre liegen. Nach den vorläufigen Wochenberichten der Bundesanstalt für Landwirtschaft (BLE) trifft das sowohl für Bullen zu, besonders aber für Schlachtkühe.
Dagegen haben die hohen Preise zuletzt mehr Schlachtfärsen auf den Markt gezogen und die Angebotslücke in diesem Segment – reich statistisch gesehen – etwas verringert. Auf die Preise hatte das jedoch keinen Einfluss. Die steigen nämlich auch für Färsen zweistellig weiter.
Ein Grund dafür dürfte sein, dass deutlich weniger Rindfleisch aus anderen EU-Ländern auf den deutschen Markt kommt. Immerhin wurden nach den Berechnungen der BLE in den letzten Jahren fast 40 Prozent der deutschen Verbrauchsmenge importiert. Davon kommen knapp 90 Prozent aus unseren europäischen Nachbarländern. Doch wie schon gesagt: Auch dort ist Rindfleisch knapp und teuer.
Bullenpreise steigen deutlich über 5,00 Euro je kg

In der aktuellen dritten Februarwoche klettern die Rinderpreise erneut auf neue Höchstmarken.“ Am Donnerstag, den 17.02.2022 nannte die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) bundesweit für QS-Ware einen R3-Jungbullenpreis für Fleckvieh und Fleischrassen in Höhe von 5,08 Euro/kg SG. Das sind erneut 7 Cent mehr als eine Woche zuvor und die zweite Woche mit einer dicken 5 vor dem Komma.
Für schwarzbunte R3-Jungbullen ermittelte die VEZG einen Preis von 5,03 EUR/kg SG. Das waren ebenfalls 7 Cent mehr als in der Woche zuvor und zum ersten Mal überhaupt eine 5 vor dem Komma. Beide Preise bedeuteten neue historische Rekordmarken.
Die BLE hatte für die letzte offiziell abgerechnete zweite Februarwoche einen bundesweiten R-3-Bullenpreis von 5,01 Euro je kg SG festgestellt. Das war ebenfalls ein neuer Preisrekord für Bullen und immerhin 6 Cent mehr als in der Woche zuvor. Im Jahresvergleich zahlten die Schlachter damit 1,08 Euro je kg mehr!
Unterstellt man ein durchschnittliches Schlachtgewicht für R-3-Bullen von zuletzt etwa 413 kg, ergibt sich ein Verkaufserlös von 2.069 Euro je Tier. Das sind immerhin 446 Euro bzw. fast 30 Prozent höhere Erlöse als vor einem Jahr.
Preise für Kühe und Färsen steigen zweistellig

Für weibliche Rinder ging es in der dritten Februarwoche mit den Preisen ebenfalls weiter steil nach oben: Nämlich durchweg zweistellig. Die Preise für knappe Schlachtkühe der Klasse O3 (310 kg) stiegen nach der Preisfeststellung der VEZG am 17. Februar für die laufende Woche um sage und schreibe weitere 15 Cent auf 4,15 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht.
Für R3-Kühe (310 kg) wurden 4,20 Euro je kg gezahlt - ebenfalls 15 Cent mehr als eine Woche zuvor. Damit würden auch für Schlachtkühe in allen Kategorien neue Preisrekorde erreicht.
Die BLE hatte für die zweite Februarwoche einen bundesweiten R3-Schlachtkuhpreis von 4,10 Euro je kg SG festgestellt. Das waren 8 Cent mehr als in der Vorwoche und 1,26 Euro mehr als im Jahr zuvor. Unterstellt man ein durchschnittliches Schlachtgewicht für R-3-Kühe von zuletzt etwa 327 kg, ergibt sich ein Verkaufserlös von 1.341 Euro je Tier. Das sind 413 Euro bzw. 45 Prozent höhere Erlöse als vor einem Jahr.
Für Färsen der Kategorie R3 mit 300 kg SG nannte die VEZG für die laufende Woche einen Preis von 4,75 Euro je kg – und damit 10 Cent mehr als in der Vorwoche. Auch das wäre ein neuer Preisrekord. Für O3-Färsen wurden 4,20 Euro je kg notiert – das waren 15 Cent mehr als in der Woche zuvor.
Die BLE hatte für die zweite Februarwoche einen bundesweiten R3-Schlachtfärsenpreis von 4,59 Euro je kg SG festgestellt. Das waren 7 Cent mehr als in der Vorwoche und 1,18 Euro je kg SG mehr als im Jahr zuvor.
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