Der Schlachtkonzern Westfleisch eG zahlt für alle Schweine der vergangenen Lieferwoche rückwirkend einen Aufschlag von 2,50 Euro pro Tier. Das teilte das Unternehmen jetzt mit.
Das Geld soll aus den Preiserhöhungen stammen, die von den Lebensmitteleinzelhändlern Lidl und Rewe angekündigt worden waren. Der Schweine-Soli gilt für alle Schlachtschweine aus deutscher QS-Mast. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Lieferung innerhalb einer vertraglichen Bindung oder ohne erfolgte.
Handel sagt höhere Verbraucherpreise zu
In den vergangenen Wochen hatten verschiedene Lebensmitteleinzelhändler (LEH) angekündigt, die deutschen Landwirte über höhere Verbraucherpreise zu unterstützen. Anlass waren die anhaltenden Protestaktionen verschiedener Gruppen von Landwirten. Deren Motivation waren unter anderem die seit Wochen sehr niedrigen Erzeugerpreise für Schlachtschweine, ausgelöst durch den Corona-bedingten Schlachtstau von zurzeit immer noch rund 750.000 Tieren.
Zuschlag wird wöchentlich neu bestimmt
Westfleisch will die vom LEH vereinnahmten Beträge abzugsfrei, transparent und zeitnah ausschütten. Dazu richtet die Genossenschaft nach eigenen Angaben ein Sonderkonto ein, auf das im Rahmen der Aktion ausgewiesene Zusatzerlöse, die abgegrenzt vom Artikelpreis eingehen, gesammelt werden.
Jeweils montags soll aus dem Gesamterlös die Zusatzzahlung für die in der Vorwoche gelieferten Schweine errechnet werden. Der Schweine-Soli soll mit der Schlachtabrechnung überwiesen werden. Westfleisch will die Zuschläge im Internet und im Extranet veröffentlichen.
Nach Darstellung des Unternehmens wird ein „Beirat für Kooperationsfragen“, der von Landwirten gewählt wurde, das Auszahlungsverfahren kontrollieren. Die Viehvermarktungspartner wurden schriftlich verpflichtet, den Zuschlag 1:1 umgehend mit der entsprechenden Schlachtabrechnung in voller Höhe an den Landwirt auszuschütten.
Die aktuellen Schweinepreise können Sie hier einsehen.
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