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Agrarexport

Schweinefleisch: EU-Exporte steigen auf Rekordhoch

am Mittwoch, 19.02.2020 - 05:00 (Jetzt kommentieren)

Der EU-Schweinefleischexport markierte 2019 ein neuen Rekord. Die Gründe für den Boom liegen auf der Hand.

Schlachthof-Schweinehälften

Der hohe chinesische Importbedarf an Schweinefleisch hat den Exporteuren in der Europäischen Union im vergangenen Jahr volle Auftragsbücher beschert und die Ausfuhren auf ein neues Rekordniveau ansteigen lassen.

Aktuellen Daten der EU-Kommission zufolge sind die EU-Schweinefleischexporte einschließlich Nebenerzeugnissen in Drittstaaten gegenüber 2018 insgesamt um 797.000 t oder 28,2 Prozent auf 4,74 Mio. t gestiegen. Die bisherige Höchstmarke aus dem Jahr 2016 mit 4,16 Mio t wurde damit klar übertroffen.

Obwohl Schweinefleisch in den USA günstiger als in der EU ist, konnten die US-Farmer ihre Ausfuhren nur leicht steigen. Mit 2,5 Mio. t führten sie lediglich 6,5 Prozent mehr als 2018 aus. Kanada bleibt mit knapp 1,1 Mio. t auf Vorjahreshöhe. Kräftiger wuchsen die brasilianischen Schweinefleischausfuhren. Sie kletterten um 13 Prozent auf 753.000 t. Damit sind die Südamerikaner die viertgrößten Exporteure.   

China nimmt jedes zweite Exportschwein der EU ab

China-Schweinefleisch-LEH-quer

Maßgeblich für den deutlichen Zuwachs war das Chinageschäft. Wegen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) benötigte das Land große Mengen an ausländischem Schweinefleisch. Die Folge war eine Zunahme der EU-Lieferungen in die Volksrepublik um 1,06 Mio. t oder 78,1 Prozent auf 2,42 Mio. t. Der auf China entfallende Anteil an den Gesamtausfuhren schnellte dadurch von 34,5 Prozent im Jahr 2018 auf zuletzt 51,1 Prozent nach oben. Damit ging jedes zweite exportierte Scheine nach China.

Auch Japan als zweitwichtigster EU-Kunde kaufte im Berichtszeitraum mehr Schweinefleisch in der Gemeinschaft, allerdings hielt sich der Zuwachs in sehr engen Grenzen. Die Exporte nach Nippon legten um 0,3 Prozent auf 457.000 t zu.

Rückgänge in Südkorea und Philippinen

Demgegenüber gingen die Verkäufe von EU-Schweinefleisch an den drittwichtigsten Kunden Südkorea - wegen der dort gestiegenen Eigenerzeugung - deutlich zurück, nämlich um 22,6 Prozent auf 267.000 t zurück.

Auch der Absatz auf den Philippinen schwächte sich mit einem Minus von 20,7 % auf 229 000 t erheblich ab. Kräftig nachgelassen hat außerdem der Export in die USA, der im Vorjahresvergleich um fast ein Viertel auf 130.000 t rückläufig war. Zudem verringerten sich die Ausfuhren nach Hongkong um 7,3 Prozent auf 215.000 t und in die Ukraine um 17,9 Prozent auf 89.000 t.

Austalier benötigen mehr Schweinefleisch

Ein relativ stärkerer Zuwachs von 7,8 Prozent auf 111.000 t war bei den Ausfuhren nach Australien zu verzeichnen, wo die landeseigene Schweineproduktion wegen Dürre rückläufig war. Gestiegen ist der Absatz von europäischem Schweinefleisch außerdem im ebenfalls von der ASP betroffenen Vietnam; dorthin wurde mit 95.000 t im Vorjahresvergleich 9,3 Prozent mehr Ware verschifft.

Zulegen konnten die Ausfuhren auch in anderen Ländern wie Kongo oder Schweiz. Allerdings bewegen sich die Fleischmengen nur im zweistelligen Tonnenbereich.

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