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Schweinemarkt und Schweinepreise

Schweinepreise: Absturz geht weiter – Lage immer verzweifelter

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Dr. Olaf Zinke, agrarheute
am Mittwoch, 01.09.2021 - 15:34 (Jetzt kommentieren)

Das Drama am Schweinemarkt geht weiter. Die Schweinepreise stürzen erneut ab.

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Für die Schweinebauern wird die Lage immer verzweifelter – sie schreiben schon seit Monaten tiefrote Zahlen. Das gilt für Mäster ebenso wie Ferkelerzeuger. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften (VEZG) begründet den erneuten Preissturz mit dem massiven Preisdruck der großen Schlachter im Nordwesten. Diesem Druck hat die grüne Seite offenbar nichts mehr entgegen zu setzen – will man nicht mit noch niedrigeren Hauspreisen konfrontiert werden.

Ursache für den massiven Preisdruck der roten Seite ist die schwere Absatz- und Preiskrise am Fleischmarkt. Die VEZG sagt dazu: "Das Angebot ist nach wie vor groß und die Kühlhäuser sind voll. Unter anderem ist noch viel Ware eingelagert, die eigentlich für den Verkauf nach Asien eingeplant war. Es handelt sich hier vorrangig um Verarbeitungsware, die sich in Deutschland nicht gut verkaufen lässt.“  

Hinzu kommt noch ein anderes Problem:In China stürzen die Schweinepreise nämlich immer weiter nach unten und reißen dabei auch die Weltmarkpreise für Schweinefleisch mit: Große europäische Exporteure – etwa Spanien und Dänemark -  die nach China liefern wollen, müssen ihre Preise immer weiter senken, um am Markt zu bestehen. Das wirkt natürlich unmittelbar auf den europäischen Binnenmarkt und die Fleischpreise hierzulande zurück - auch wenn Deutschland im Moment gar nicht exportieren kann.

Einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es aber: Die Fleischpreise haben sich zumindest auf dem Vorwochenniveau gehalten, sagt die VEZG. Für die kommende Woche ist der Ausblick aus Sicht der VEZG allerdings erneut eingetrübt. Aber die Wetteraussichten sind im Moment ganz gut, so dass der eine oder andere vielleicht doch einmal grillt. Dazu war ja bisher wegen der anhaltenden Regenfälle wenig Gelegenheit.

Schweinepreise fallen - auf 1,25 Euro

Für den Zeitraum vom 02. September bis 08. September notiert die VEZG einen Schweinepreis von 1,25 Euro je Indexpunkt. Zur vorigen Notierung sind die Preise um weitere 5 Cent gefallen. Die Preisspanne wurde mit 1,25 Euro bis 1,30 Euro angegeben.

Die Menge der zur Vermarktung angemeldeten Schweine war mit 270.555 gut 3 Prozent größer als in der Vorwoche mit 261.550 Tieren.

Das durchschnittliche Schlachtgewicht wurde mit 96,8 kg gemeldet. Das ist im Vergleich zur Vorwoche einen sehr deutliche Zunahme von 0,5 kg – und deutet auf einen allmählichen Rückstau bei der Vermarktung hin.

Ferkelpreise unverändert niedrig

Der Ferkelmarkt tendiert weiter ruhig bei unveränderten Preisen. Durch die schwache Nachfrage ist das vorhandene Angebot zum Teil umfangreich, berichtet die VEZG.

Der Preis für 25-kg-Ferkel (200er Gruppe) wurde für den Zeitraum vom 30. August bis 05. September mit 25 Euro je Stück angegeben. Das ist zur Vorwoche ein unverändert niedriger Preis.

Schlachtsauen: Preise fallen noch weiter

Das am Markt verfügbare steigende Angebot übertrifft die sehr schwache Nachfrage deutlich. Der Preis für die neue Schlachtwoche gibt erneut nach, berichtet die VEZG.

Für den Zeitraum vom 02. September bis 08. September wurde der Preis mit 0,77 Euro je kg SG angegeben. Gegenüber der Woche davor ist der Durchschnittspreis damit um weitere 5 Cent gefallen. Die Preisspanne lag bei 0,77 bis 0,82 Euro je kg.

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