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Schweinemarkt und Schweinepreise

Schweinepreise brechen ein – Schlachter am längeren Hebel

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Dr. Olaf Zinke, agrarheute
am Mittwoch, 16.08.2023 - 15:22 (Jetzt kommentieren)

Die Schweinepreise fallen um 10 Cent. Schuld ist der stockende Fleischabsatz und der zunehmende Druck der Schlachter. Offenbar reicht das kleine Lebendangebot für die schwache Nachfrage am Fleischmarkt aus. Damit sitzen die Schlachter am längeren Hebel.

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Die Schweinepreise brechen diese Woche empfindlich ein. „Der durch die zuletzt wieder verhaltenen Schlachtungen ausgeübte Druck der Schlachtunternehmen bedingt in der neuen Schlachtwoche erneut deutliche Preisrücknahmen“, begründet die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften (VEZG) den scharfen Preisrückgang. 

Angekündigt hatten sich die Probleme bereits zuvor. Bei der Auktion der Internet Schweinebörse am Dienstag, den 15.08.2023, wurden von insgesamt 1.090 angebotenen Schweinen in 7 Partien keine Schweine verkauft, da der geforderte Mindestpreis nicht erreicht wurde. Das hatte es schon längere Zeit nicht mehr gegeben. 

Die Schlachter haben schon vorige Woche Druck gemacht und sagen die Schweinepreise sind für die schwierigen Fleischverkäufe zu hoch. Robert Elmerhaus vom Tönnis-Agrarblock sagt: Nach wie vor hat sich die Nachfrage im Fleischgeschäft nicht erholt. Infolgedessen werden die Schlachtaktivitäten zurückgefahren, und es sind weiterhin Überhänge im Lebendangebot zu beobachten. Am Dienstag feierten weite Teile Bayerns, das Saarland und viele Länder in Süd- sowie Osteuropa Mariä Himmelfahrt. Dadurch wurden zusätzlich Produktionskapazitäten eingeschränkt.“ 

Auch die Interessengemeinschaft beobachtet die schwierige Lage am Fleischmarkt. Die Markbeobachter der ISN sagen: Der Fleischmarkt in der EU befindet sich nach wie vor in einem schwierigen Fahrwasser und die Marktteilnehmer warten insgesamt auf eine Belebung der Fleischnachfrage. 

Innerhalb Europas unterliegt die Fleischnachfrage den ferienbedingten Verschiebungen, während das Wetter in vielen Regionen dem Grillfleischgeschäft einen Strich durch die Rechnung machte. Der Export von Schweinefleisch in Drittländer liegt dabei unter dem Vorjahresniveau.

Schweinepreise fallen um 10 Cent

Für den Zeitraum 17. August bis 23. August notierte die VEZG einen Schweinepreis von 2,30 Euro je Indexpunkt. Zur vorigen Notierung sind die Preise damit um 10 Cent gefallen. Die Preisspanne liegt zwischen 2,30 und 2,40 Euro je kg. 

Die Menge der zur Vermarktung angemeldeten Schweine war mit 266.300 Tieren rund 3 % größer als in der Woche zuvor, für die am Ende 258.500 Schweine abgerechnet wurden. 

Das durchschnittliche Schlachtgewicht wurde mit 96,9 angegeben. Das ist im Vergleich zur Vorwoche eine Zunahme des Schlachtgewichts um 0,2 kg und lässt auf eine weitere Zunahme des Lebendangebots schließen.

Ferkelpreise noch unverändert bei 88 Euro

Die Lage am deutschen Ferkelmarkt entwickelt sich nach der vorausgegangenen Preisschwäche vornehmlich ausgeglichen, so dass in der laufenden 33. Kalenderwoche mit unveränderten Ferkelpreisen gerechnet werden kann, berichtet die VEZG. 

Der Preis für 25-kg-Ferkel (200er Gruppe) wurde für den Zeitraum vom 14. August bis 20 August mit 88 Euro je Stück angegeben. 

Das sind unveränderte Preise zur Vorwoche.

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