Für Schweinemäster ist die aktuelle Marktlage ein einziges Desaster. Am Dienstag endete die ISN-Schweinebörse, ohne dass ein einziges Schwein verkauft worden wäre. Heute (4.8.) muss die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) ihre Notierung kräftig kürzen. Zu stark wurde der Preisdruck der roten Seite, die einfach nicht genug Abnehmer für die ohnehin bereits niedrigen Stückzahlen findet.
Im Vergleich zur Vorwoche reduzierte die VEZG ihre Preisempfehlung für die Schlachtwoche bis zum 11. August daher heute um 5 Cent auf 1,37 Euro je Indexpunkt.
Freie Schweine werden zu Hauspreisen abgerechnet
Die Situation für die Mäster spitzt sich damit weiter zu. Nicht nur, dass die VEZG-Notierung die Schwelle von 1,40 Euro unterschreitet. Hinzu kommt, dass die großen Schlachtunternehmen für Schweine, die außerhalb eines Liefervertrages angeboten werden, nur noch Hauspreise deutlich unterhalb des VEZG-Niveaus zahlen.
Wie die Interessengemeinschaft der Schweinehalter (ISN) berichtet, haben die Probleme ihren Ursprung im schwachen Export nach China. In mehreren EU-Ländern mussten die Notierungen darum zurückgenommen werden.
Notierung in den Niederlanden reduziert
Aus Dänemark wird ein Minus von 3 Cent gemeldet. In den Niederlanden gab die Notierung laut ISN um korrigierte 6 Cent nach. In Spanien wurde der Marktpreis zum siebten Mal in Folge gesenkt, und zwar zuletzt um 4 Cent. China hat viele Abnehmerverträge mit den Spaniern nicht über Ende Juli hinaus verlängert, da sich die Schweinebestände in der Volksrepublik von ihrem Einbruch durch die Afrikanische Schweinepest (ASP) erholt haben.
In Italien wurde die Notierung zwar um 6 Cent angehoben. Die Folge war jedoch, dass die Schlachter nun die italienische Preisfindungskommission boykottieren.
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