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Schweinemarkt und Schweinepreise

Schweinepreise machen großen Sprung nach oben: Plus 18 Cent

Mastchweine.
am Mittwoch, 02.03.2022 - 14:56 (Jetzt kommentieren)

Die Schweinepreise steigen steil an. Um 18 Cent geht es diese Woche nach oben.

Schweinepreise.

Die zunehmend flotte Nachfrage am deutschen Schlachtschweinemarkt sowie ein demgegenüber nicht mehr vollständig ausreichendes Angebot bedingen in der neuen Schlachtwoche stark ansteigende Schlachtschweinepreise, berichtet die die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften (VEZG). In den europäischen Schlachtschweinemarkt kommt richtig Schwung, beobachtet auch die Interessengemeinschaft der Schweinehalter (ISN).

„Ein Großteil der Notierungen in den verschiedenen EU-Mitgliedsländern zieht in der laufenden Schlachtwoche deutlich an“, sagen die ISN-Experten. Als ein Grund sieht die ISN den nachlassenden Angebotsdruck aufgrund der insgesamt rückläufigen Viehbestände. Auf der anderen Seite erhält aber auch die Nachfrage durch erfolgte oder bevorstehende Corona-Lockerungen zusätzliche Impulse. Auch aus saisonale Gründen ist infolge der wärmeren Temperaturen eine entsprechende Sortimentsumstellung zu erwarten, glauben die ISN-Experten.

Besonders erfreulich ist auch: In Deutschland wurde das letzte Plus von 7 Cent von allen Marktakteuren akzeptiert. Die rückläufigen Stückzahlen treffen weiter auf ein reges Kaufinteresse der Schlachter. Am Fleischmarkt zeigte sich die Nachfrage deutlich belebt, berichte die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften. Im Schnitt können die Teilstücke um satte 8 Cent zulegen.

Insgesamt ist eine deutliche Entspannung am Fleischmarkt spürbar, die sich auch mit Blick auf die kommenden Tage weiter fortsetzten dürfte. Erneute Aufschläge zeichnen sich ab, sagt die VEZG.

Extrem hohe Futterkosten machen Schweinehaltern zu schaffen

Die wirtschaftliche Situation der Schweinehalter ist jedoch trotz der steigende Preise ruinös, stellt die ISN fest. Das liegt sowohl an den monatelangen Tiefstpreisen für Schlachtschweine und Ferkel als auch an den stark gestiegenen Kosten.

Dabei fallen vor allem die hohen Futterkosten ins Gewicht, die so hoch sind wie zuletzt 2013, sagen die Marktanalysten. Weitere steigende Preise beim Futter sind zu befürchten, da der Angriff Russlands auf die Ukraine an den Getreidemärkten für Lieferprobleme und Handelsunterbrechungen sorgt.

Ein Teil der jüngsten Preissteigerungen für Schlachtschweine wird von diesem Kostenanstieg wohl wieder aufgezehrt – dabei befindet sich die Wirtschaftlichkeit sowohl in der Schweinemast als auch in der Ferkelerzeugung tief in der Verlustzone, haben die ISN-Fachleute ausgerechnet. Seit Beginn der Corona-Pandemie haben sich die Futterkosten sowohl in der Schweinemast als auch in der Sauenhaltung und Ferkelaufzucht sich um ungefähr 40 % erhöht.

Schweinepreise steigen um 18 Cent

Für den Zeitraum vom 03. März bis 02. März notierte die VEZG einen Schweinepreis von 1,50 Euro je Indexpunkt. Zur vorigen Notierung sind die Preise damit um 18 Cent gestiegen. Die Preisspanne liegt jetzt zwischen 1,45 und 1,52 Euro je kg und lässt einen weiter nach oben gerichteten Preistrend erkennen.

Die Menge der zur Vermarktung angemeldeten Schweine war mit 231.700 Tieren nochmals deutlich um 4,4 Prozent kleiner als in der Woche zuvor, für die 242.300 Schweine abgerechnet wurden. Der Angebotsrückgang ist einer der wichtigsten Gründe für die steigenden Preise.

Das durchschnittliche Schlachtgewicht wurde mit 97,0 angegeben. Das ist im Vergleich zur Vorwoche ein 0,1 kg geringeres Schlachtgewicht und bestätigt den rückläufigen Angebotsdruck.

Ferkelpreise steigen auf 29 Euro

Ferkelpreise

Die Ferkelnachfrage entwickelt sich lebhafter und trifft auf ein kleiner werdendes Angebot. Die Preise steigen in der laufenden 9. Kalenderwoche deutlicher an, berichtet die VEZG. Angesichts des Preisanstiegs bei Schweinen dürfte es in der nächsten Woche weiter nach oben gehen.

Der Preis für 25-kg-Ferkel (200er Gruppe) wurde für den Zeitraum vom 28. Februar bis 06. März mit 29 Euro je Stück angegeben. Das ist zur Vorwoche ein 4,50 Euro höher Ferkelpreis.

Schlachtsauen: Preise gehen um 15 Cent nach oben

Die vorherrschende Nachfrage auf dem Schlachtsauenmarkt bedingt einen zügigen und vollständigen Absatz des nicht zu umfangreichen Angebotes. Die Preise steigen weiter an, berichtet die VEZG. Für den Zeitraum vom 03. März bis 09. März wurde der Preis mit 0,85 Euro je kg SG angegeben.

Gegenüber der vorigen Woche wurde der Durchschnittspreis damit um weitere 15 Cent angehoben.

Die Preisspanne lag zwischen 0,80 und 0,90 Cent und zeigt wie bei Schweinen weiterhin einen nach oben gerichteten Preistrend an.

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