Schweinepreise zu hoch und zu niedrig – Markt findet Kompromiss


Das Schweinangebot nimmt weiter ab. Europaweit. Doch auch die Nachfrage leidet unter Hitze, Ferien und den hohen Preisen. Am Ende steht ein Kompromiss. Unveränderte Schweinepreise.

„Das nach wie vor klein ausfallende Schlachtschweineangebot entspricht der derzeitigen Nachfrage der Schlachtunternehmen. Die Preise entwickeln sich in der neuen Schlachtwoche fortgesetzt stabil“, begründet die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften (VEZG) den unveränderten Schweinepreise.
Weil die ISN-Schweinebörse aufgrund der knappen Stückzahlen am Lebendmarkt am Dienstag ein leicht festeres Niveau handeln konnte, wurde die Differenz zwischen VEZG-Preis und ISN-Auktionspreis (2,62 Euro) damit wieder auf 12 Cent ausgebaut. Doch die Nachfrage fällt vor dem Hintergrund der Sommerferien sehr impulslos aus, sagen die Schlachter und lassen die Abgabepreise an den Handel bis auf etwas teurere Nacken bestenfalls unverändert stehen.
Robert Elmerhaus vom Tönnis-Agrarblog sagt dazu: „Mittlerweile sind alle Bundesländer in die Sommerferien gestartet und die Urlaubszeit ist somit endgültig eingeläutet. Einerseits hemmt der hohe Preis für Schweinefleisch die Nachfrage, andererseits ist das Angebot der Schlachtschweine europaweit als überschaubar einzustufen“.
Das kleine Angebot sieht auch die Interessengemeinschaft der Schweinehalter (ISN) als wichtigsten Faktor am Markt: "Ein unterdurchschnittliches Lebendangebot und eine insgesamt begrenzte Nachfrage befinden sich im Gleichgewicht", sagt die ISN. Die Marktexperten berichten, dass die Schlachtunternehmen grenzübergreifend um die geringen Stückzahlen kämpfen und um die die Auslastung der Kapazitäten. Insbesondere in Südeuropa zeigt sich in der Hitzewelle ein deutlich langsameres Wachstum der Tiere.
Die Nachfrageentwicklung auf dem Fleischmarkt begrenzt jedoch jeden preislichen Spielraum nach oben. Der Fleischhandel verläuft insgesamt ruhig, berichten die Marktteilnehmer auch aus anderen Ländern. Europa befindet sich im Ferienmodus und die Verarbeitung zögert, die Gefrierbestände auf dem bestehenden Preisniveau aufzufüllen, heißt es weiter.
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