Seit Anfang Mai scheint der Preis für Schlachtschweine wie eingefroren. Auch heute (8.6.) beließ die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) die Notierung auf 1,80 Euro/kg Schlachtgewicht. Das ist schon die fünfte Woche in Folge ohne Preisanpassung für Schlachtschweine.
Die Vermarktungsmenge stieg laut VEZG in der aktuellen Woche gegenüber der Vorwoche um 21.000 Stück auf 268.700 Stück. Das durchschnittliche Schlachtgewicht sank um 0,3 kg auf 97,7 kg.
Angebot und Nachfrage scheinen sich auf diesem Niveau vorerst eingependelt zu haben. Bei wechselhaftem Wetter fehlen trotz der Feiertage im Mai und Juni bisher die Impulse vom Markt für Grillfleisch.
Auch die ISN-Schweinebörse vom Dienstag nach Pfingsten (7.6.) brachte keine Belebung des Marktes. Von fünf Partien mit 820 Schweinen wurde keine einzige verkauft. Die nächste Internetbörse findet am Freitag statt.
Europäischer Schlachtschweinemarkt ist ausgeglichen
Nach Darstellung der ISN ist auch der europäische Schlachtschweinemarkt ausgeglichen. Die Notierungen in Spanien, den Niederlanden, Dänemark und Frankreich sind seit Anfang Mai überwiegend unverändert. Impulse am Fleischmarkt lassen weiter auf sich warten.
Als Grund für die schwache Fleischnachfrage werden häufig die gestiegenen Verbraucherpreise genannt. Bei Danish Crown spreche man derzeit von einem Markt in Warteposition, so die ISN. Sobald der Verbrauch etwas anzieht, dürfte sich das nach Einschätzung des Verbandes in höheren Schweinepreisen äußern. In Spanien konnten sich aufgrund eines geringen Lebendangebotes bereits leichte Preissteigerungen durchsetzen.
Lebhafte Diskussionen auf der ISN-Mitgliederversammlung zu erwarten
Deutlich lebhafter als das Marktgeschehen verspricht die diesjährige ISN-Mitgliederversammlung zu werden. Am kommenden Dienstag (14.6.) trifft sich die Branche in Osnabrück, um über die „Multikrise“ der deutschen Schweinehalter aus hohen Futterkosten, schlechten Preisen und fehlenden politischen Perspektiven zu diskutieren.
Erwartet wird ein Vortrag der Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium, Silvia Bender, zu den Plänen der Bundesregierung für die Schweinehaltung. Nachdem Minister Cem Özdemir seine Eckpunkte für eine verpflichtende Haltungskennzeichnung gestern präsentierte, dürfte für reichlich Diskussionsstoff gesorgt sein.
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