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Schweinemarkt und Schweinepreise

Schweinepreise: Krise hat neue Dimension – Lage spitzt sich zu

mastschweine.
am Mittwoch, 25.11.2020 - 15:26 (Jetzt kommentieren)

Die Schweinepreise halten sich auf sehr niedrigem Niveau. Die Ferkelpreise stürzen jedoch auf neue Tiefstände.

preise für schlachtschweine.

Auch am Fleischmarkt fallen die Preise weiter – und das sehr deutlich. Der Grund: Der Preisedruck am europäischen Binnenmarkt wird offenbar eher größer als kleiner.In vielen Nachbarländern sind die Schweinepreise ebenfalls weiter gefallen und dass verschärft den Wettbewerb am Fleischmarkt. Gleichzeitig stockt der Absatz europaweit – wegen der umfassenden Auflagen zur Eindämmung der Corona-Pandemie.

Der Schließung von Restaurants und Weihnachtsmärkten, das Verbot von Veranstaltungen, die hohen Hygieneauflagen in Schlachtbetrieben und anhaltende coronabdingte Personalengpässe summieren sich zu einem grenzübergreifenden Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage, beobachtet die Interessengemeinschaft der Schweinehalter in Deutschland (ISN).

Neben den Exportverbot Deutschlands nach China sind außerdem auch weitere Schlachtbetriebe in Dänemark für den Export nach China gesperrt. Der Verdrängungswettbewerb auf dem europäischen Fleischmarkt nimmt dadurch eine neue Dimension an, berichten Marktteilnehmer aus verschiedenen EU-Mitgliedsländern.

In Deutschland konnte die Inbetriebnahme der neuen, coronaconformen Zerlegelinie bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück den Angebotsdruck noch nicht spürbar abmildern. Die Schlachtkapazitäten insgesamt sind nach wie vor der limitierende Faktor, berichtet die ISN. Das macht sich nicht nur in Deutschland, sondern europaweit bemerkbar.

Belgischer Schweinepreis nur noch bei 1,0 Euro! – Fleischpreise stark gefallen

ferkel.

Ein Überhang an Schlachtschweinen wird auch aus vielen anderen EU-Ländern gemeldet. Das lässt sich auch an den hohen und weiter steigenden Schlachtgewichten ablesen. Insgesamt gaben die Notierungen für Schlachtschweine auch in anderen EU-Ländern spürbar nach.

Während die Preise in Spanien – wegen der gut laufenden Export nach China noch bei 1,55 Euro/kg liegen, sind die Preise in Belgien auf gerade einmal 1,00 Euro/kg abgestürzt. Durch den starken Preisverfall befinden sich die Schweinehalter in einer existenziellen Notlage. Allein deutschen Schweinehaltern entstand bislang ein Schaden von ca. 1,3 Milliarden Euro, berichte die ISN.

Der Lebensmitteleinzelhandel fordert nach dem Preisrückgang der Vorwoche auch massive Abschläge für alle Teilstücke, berichtet die VEZG. Und die Schlachtunternehmen mussten sich diesen Forderungen beugen, damit die Mengen weiterhin abfließen. Immerhin ist man mengenmäßig mit dem Absatz jetzt halbwegs zufrieden. Vor allem am Wochenende zeigt sich eine verbesserte Nachfrage.

Insgesamt bleiben die weiteren Aussichten jedoch durchwachsen. Die Fleischpreise sind allerdings – je nach Teilstück – zwischen 8 und 10 Cent niedriger als in der Vorwoche

Schweinepreise können sich halten

Nach den vorangegangenen deutlichen Preisabschlägen kann in der neuen Schlachtwoche mit auf niedrigem Niveau stabilisierten Schlachtschweinepreisen gerechnet werden, berichtet die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften (VEZG).

Die VEZG meldet für den Zeitraum vom 26. November bis zum 02. Dezember einen Schweinepreis von 1,19 Euro je Indexpunkt. Zur vorigen Notierung bleiben die Preise unverändert – und gleichzeitig auf dem tiefsten Stand seit Januar 2011. Eine Preisspanne gab es nicht.

Die Menge der zur Vermarktung angemeldeten Schweine war erneut sehr hoch und wurde mit 327.700 angegeben. Das waren knapp 15 Prozent mehr als in der Vorwoche, für die 286.000 Schweine abgerechnet wurden. Das durchschnittliche Schlachtgewicht wurde mit 100,9 kg angegeben. Das ist im Vergleich zur Vorwoche keine Veränderung.

Ferkelpreise fallen auf neuen Tiefstand

ferkelpreis.

Der Ferkelmarkt gerät in den Sog der reduzierten Schlachtschweinepreise. Deutlich herabgesetzte Ferkelpreise sind in der laufenden 48. Kalenderwoche die Folge, berichtet die VEZG.

Der Preis für 25-kg-Ferkel (200er Gruppe) wird für den Zeitraum vom 23. November bis 29. November nur noch mit 22 Euro je Stück angegeben.

Gegenüber der Vorwoche ist das ein Rückgang von 5 Euro – und der niedrigste Preis seit mindestens 10 Jahren.

Sauenpreise bleiben bei 0,65 Euro

Das Schlachtsauenangebot bleibt umfangreich, findet aber weitgehend vollständig seine Käufer. Mit wieder stabilisierten Preisen kann in der neuen Schlachtwoche gerechnet werden, berichtet die VEZG.

Für den Zeitraum vom 26. November bis zum 03. Dezember, wurde der Preis mit 0,65 Euro je kg SG angegeben. Gegenüber der Woche davor, wurde der Durchschnittspreis damit nicht verändert. Eine Preisspanne gab es nicht.

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