
An den anderen europäischen Märkten sorgt vor allem die sehr gute Exportnachfrage für eine allmähliche Erholung. Zu Verunsicherung beim Chinaexport führen allerdings verschärfte Covid-Kontrollen bei Fleischimporten, berichtet die Interessengemeinschaft der Schweineerzeuger Deutschlands (ISN).
Als Folge von Bestandsrückgängen und geringeren Ferkelimporten nimmt das Lebendangebot in Deutschland spürbar ab. Der Abbau des Schweinestaus geht aufgrund zuletzt stabiler Schlachtaktivitäten weiter voran, berichtet die ISN außerdem.
Nachdem beim Fleischverkauf Anfang Februar teilweise noch rückläufige Preise zu beobachten waren, entspannt sich die Situation nun, und die Spannen stabilisieren sich, schreibt die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften (VEZG) in ihrem Wochenbericht. Die Preise haben bereits ein sehr tiefes Niveau; weitere deutliche Abschläge sind nun nicht mehr zu erwarten.
Gleichzeitig sind jedoch die Kosten für Ferkel und vor allem für Futter in den letzten Wochen erheblich gestiegen.
Lidl will die Bauern doch noch unterstützen

Die von einigen Einzelhändlern angekündigten Sonderzahlungen an Landwirte, die über höhere Fleischpreise für Verbraucher umgesetzt werden sollten, wurden von Lidl und Kaufland wieder eingestellt. Begründet hat der Einzelhändler das damit, dass der Markt seinem Preissignal nicht gefolgt sei.
Aktuell wirbt Lidl erneut für Schweinefleisch und für die Unterstützung der deutschen Schweinehalter. In Flyern heißt es: „Wir sichern die Abnahme von deutschem Schweinefleisch.“ Die Corona-Krise habe zu Überproduktion und sinkenden Preisen von Schweinefleisch geführt. "Wir unterstützen unsere Landwirte mit der Abnahme von Überbeständen zu unveränderten Abnahmepreisen wie vor der Krise."
Die Lidl-Aktion soll offenbar nicht (wie sonst üblich) über Preisrabatte laufen, sondern allein über den Hinweis auf die deutsche Erzeugung, berichtet die ISN.
Schweinepreise noch unverändert bei 1,19 Euro – Schlachtgewichte rückläufig

Am deutschen Schlachtschweinemarkt bauen sich die entstandenen Angebotsüberhänge und die hohen Schlachtgewichte weiter ab. Regional bestehen diese allerdings weiterhin. Auch die Witterungsverhältnisse führten mitunter zuletzt zu einem langsamer verlaufenden Abbau.
Stabile Schweinepreise sind in der neuen Schlachtwoche zunächst die Folge, berichtet die VEZG. Sie meldet für den Zeitraum vom 11. bis 17. Februar einen Schweinepreis von 1,19 Euro je Indexpunkt. Zur vorigen Notierung bleiben die Preise damit unverändert – und befinden sich damit weiter auf dem niedrigsten Stand seit Januar 2011. Die Preisspanne wird diesmal mit 1,19 Euro bis 1,21 Euro je Indexpunkt angegeben - also leicht positiv.
Die Menge der zur Vermarktung angemeldeten Schweine war etwas niedriger als die in der Vorwoche und wird mit 249.200 angegeben. Das waren gut 1 Prozent weniger als für die Vorwoche mit 252.000 Schweinen abgerechnet wurden.
Das durchschnittliche Schlachtgewicht wurde mit 101,0 kg angegeben. Das ist im Vergleich zur Vorwoche ein sehr deutlicher Rückgang von 0,7 kg.
Ferkelpreise steigen weiter auf 30,50 Euro
Das Ferkelangebot reicht insgesamt nur knapp aus, um die rege Nachfrage zu bedienen. Weiter ansteigende Preise sind in der laufenden 6. Kalenderwoche die Folge, berichtet die VEZG.
Der Preis für 25-kg-Ferkel (200er Gruppe) wird für den Zeitraum vom 8. bis 14. Februar mit 30,50 Euro je Stück angegeben. Das ist ein erneutes Plus zur Vorwoche von 2,50 Euro.
Sauenpreis klettert auf 0,72 Euro
Das Schlachtsauenangebot fällt infolge der vielfach schwierigen Witterungsverhältnisse kleiner aus als zuvor und bleibt zügig gefragt. Die Preise ziehen in der neuen Schlachtwoche weiter leicht an, berichtet die VEZG.
Für den Zeitraum vom 11. bis 17. Februar wurde der Preis mit 0,72 Euro je kg SG angegeben. Gegenüber der Woche davor wurde der Durchschnittspreis somit nochmals um 2 Cent angehoben.
Die Preisspanne wird diesmal mit 0,70 bis 0,73 Euro je kg SG veranschlagt.
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