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Schweinemarkt und Schweinepreise

Schweinepreise: Es muss mehr passieren, damit die Preise steigen

Schweine
am Mittwoch, 27.01.2021 - 15:36 (Jetzt kommentieren)

Die Schweinepreise rühren sich nicht von der Stelle. Auch in den anderen großen schweinehaltenden Ländern tut sich nichts.

Das Schweineangebot in Europa ist weiterhin sehr umfangreich, berichtet die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN). Die Situation am innereuropäischen Markt schätzt die ISN als ausgeglichen ein. Wichtig für die Marktentlastung ist weiterhin der Export, und der läuft für einige europäische Länder gut. Deutschland kann jedoch weiterhin nicht in Drittländer exportieren.

Der deutsche Schweinestau ist nach Berechnungen der ISN um weitere 60.000 Tiere abgebaut worden. Die meisten von Einschränkungen betroffenen Fleischwerke konnten ihre Schlachtungen steigern.

Im Fleischhandel haben sich die Preise zur Vorwoche kaum verändert, berichtet die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften (VEZG). Lediglich die Preise für Edelteile wie Filets und Lachse haben nochmal rund 4 Cent nachgegeben, was zu Jahresbeginn nicht ungewöhnlich ist. Der gesamte Schlachtkörper wird unterm Strich etwa auf Vorwochenniveau verkauft.

In den ersten beiden Wochen des Jahres 2021 wurden jeweils weniger als 750.000 Schweine geschlachtet. Vor allem für die zweite Kalenderwoche hatten die Marktteilnehmer eigentlich etwas mehr erwartet, heißt es seitens der VEZG.  

ISN: PLH ist keine Lösung – Drittlandsmärkte und Verkaufsförderung

Langfristige Preisgrafik für Schlachtschweine in Deutschland

EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski schließt mittlerweile EU-Beihilfen für die Private Lagerhaltung (PLH) nicht mehr grundsätzlich aus. Mit Unterstützung von 13 weiteren EU-Mitgliedstaaten forderte Slowenien im EU-Agrarministerrat Anfang dieser Woche Stützungsmaßnahmen der EU-Kommission aufgrund extrem schlechter Preise für Schweinefleisch.

Wojciechowski hat zugesagt, die Preisentwicklung zu beobachten, hegt aber Bedenken wegen der Folgewirkungen hoher Lagerbestände. Auch die ISN steht der PLH grundsätzlich kritisch gegenüber.

ISN-Geschäftsführer Dr. Torsten Staack sagt dazu: „Es fehlt derzeit insbesondere an Liefermöglichkeiten für Schweinefleisch nach China und andere Drittländer. Anstelle der PLH wäre deshalb die Intensivierung der Verhandlungen zur Öffnung von wichtigen Drittlandsmärkten eine viel wirksamere Marktstützungsmaßnahme. Vier Monate nach dem Verlust des Exportstatus "ASP-frei" ist die Bilanz der Bundesregierung diesbezüglich ausgesprochen dürftig."

"Außerdem benötigen wir in der aktuellen Situation eine Verkaufsförderung für Schweinefleisch im Lebensmitteleinzelhandel", sagt Staack weiter.

Schweinepreise bleiben bei 1,19 Euro – Schlachtgewichte rückläufig

Infolge insgesamt wieder zunehmender Schlachtungen bauen sich die Angebotsüberstände am deutschen Schlachtschweinemarkt zur Zeit leicht ab.

Die Schweinepreise verbleiben in der neuen Schlachtwoche dabei weiterhin auf der bisherigen Basis, berichtet die VEZG. Die Organisation meldet für den Zeitraum vom 28. Januar bis 3. Februar einen Schweinepreis von 1,19 Euro je Indexpunkt. Zur vorigen Notierung bleiben die Preise damit unverändert – und befinden sich damit weiter auf dem niedrigsten Stand seit Januar 2011. Eine Preisspanne gab es auch diese Woche nicht.

Die Menge der zur Vermarktung angemeldeten Schweine war mit 345.700 um 15 Prozent höher als in der Vorwoche, in der 300.300 Schweinen abgerechnet wurden.

Das durchschnittliche Schlachtgewicht wurde mit 102,5 kg angegeben. Das ist im Vergleich zur Vorwoche ein Rückgang von 0,2 kg.

Hier finden Sie die aktuellen Schweinepreise am Terminmarkt auf agrarheute.

Ferkelpreise steigen erneut leicht

Langfristige Entwicklung der Ferkelpreise in Deutschland

Das Ferkelgeschäft entwickelt sich weiter zügig, sodass die Angebotsmengen vornehmlich gut am Markt zu platzieren sind. Weiter leicht ansteigende Preise sind in der 4. Kalenderwoche die Folge, berichtet die VEZG.

Der Preis für 25-kg-Ferkel in der 200er-Gruppe wird für den Zeitraum vom 25. bis 31. Januar mit 26 Euro je Stück angegeben.

Das ist ein erneutes leichtes Plus zur Vorwoche von 1 Euro.

Den aktuellen Ferkelpreis können Sie im Marktbereich von agrarheute einsehen.

Sauenpreise unverändert bei 0,65 Euro

Die nach wie vor relativ umfangreichen Angebotsmengen am Schlachtsauenmarkt können vollständig am Markt platziert werden. Die Preise für Schlachtsauen fallen in der neuen Schlachtwoche laut VEZG unverändert aus.

Für den Zeitraum vom 21. bis 27. Januar wurde der Preis mit 0,65 Euro je kg SG angegeben. Gegenüber der Woche davor wurde der Durchschnittspreis damit nicht verändert.

Eine Preisspanne nannte die VEZG auch diesmal nicht.

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