
Das Angebot auf dem deutschen Schlachtschweinemarkt fällt zum Beginn der neuen Schlachtwoche umfangreicher und damit bedarfsentsprechender aus. Die Preise steigen nur noch leicht an, erklärt die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften (VEZG) die Marktlage. Der Preisanstieg der letzten Wochen bedeutet für viele Schweinehalter zwar eine Linderung der extrem angespannten wirtschaftlichen Situation. Kostendeckend produzieren kann mit diesen Preisen jedoch noch nicht.
Dafür wären vor dem Hintergrund der Kostenexplosion bei Energie, Futter und anderen Betriebsmitteln Schweinepreise von 2,40 bis 2,60 Euro je kg nötig – haben Betriebswirtschaftler ausgerechnet. Das sieht auch die Interessengemeinschaft der Schweinehalter (ISN) so. Die Marktexperten sagen: „Mit Blick auf die wirtschaftliche Situation der Schweinehalter und den Preisentwicklungen am Futtermarkt bedeuten die kleinen Preissteigerungen keine spürbare Verbesserung der Lage.“ Und weiter heißt es: „Allein zur Kostendeckung bei Mästern und Ferkelerzeugern wären Schweinepreise in einer Größenordnung von ungefähr 2,60 Euro je kg SG notwendig“.
Und man warnt vor einer Stagnation der Preise: Weitere Anstiege der Schlachtschweine- und Ferkelpreise werden folgen müssen, um einen drastischen Strukturbruch in der Schweinehaltung zu verhindern“.
Angebot bleibt begrenzt - „abermalige Aufschläge möglich“

Unwahrscheinlich ist ein erneutes kräftiges Anziehen der Schweinepreise jedoch nicht. Denn: Zum einen dürfte sich die Nachfrage weiter beleben, denn die Grillsaison und Ostern stehen unmittelbar bevor – auch wenn das Wetter den Grillfreunden erst einmal einen kleinen Dämpfer verpasst hat.
Auch von der Angebotsseite ist eher Unterstützung zu erwarten: In den letzten fünf Wochen wurden im Durchschnitt gerade einmal 770.000 Schweine pro Woche geschlachtet. Das sind etwa 11 % weniger als noch vor einem Jahr. In der vergangenen Woche lag die Zahl mit 800.000 etwas höher, weil sich das Ablieferverhalten der Mäster im steigenden Markt bemerkbar machte. „Dass den Viehvermarktern zuletzt etwas mehr Schweine zur Verfügung standen, dürfte die Preisanstiege etwas abgebremst haben. In den kommenden Wochen sind aber wieder rückläufige Stückzahlen zu erwarten, auch der saisonale Angebotsrückgang sollte sich schon bald bemerkbar machen“ prognostiziert die ISN.
Zudem konnten die Schlachter die Fleischartikel nochmals zu höheren Preisen verkaufen, sagt die VEZG in ihrem aktuellen Marktbericht. Die Aufschläge lagen zwischen 6 und 8 Cent. Und das beste zum Schluss: „Für die kommenden Tage erwarten Marktbeteiligte eine klare Fortsetzung des freundlichen Marktverlaufes. Bei weiterhin hohem Bedarf sind abermalige Aufschlage möglich,“ schätzt die VEZG die Marktentwicklung ein.
Schweinepreise jetzt nei 1,95 Euro je kg - zu wenig!

Für den Zeitraum vom 31. März bis 06. April notierte die VEZG einen Schweinepreis von 1,95 Euro je Indexpunkt. Zur vorigen Notierung sind die Preise damit um 3 Cent gestiegen. In sieben Wochen sind das jetzt 75 Cent mehr. Die Preisspanne liegt jetzt zwischen 1,92 und 1,97 Euro je kg.
Die Menge der zur Vermarktung angemeldeten Schweine war mit 251.500 Tieren knapp 5 Prozent größer als in der Woche zuvor, für die am Ende 240.000 Schweine abgerechnet wurden.
Das durchschnittliche Schlachtgewicht wurde mit 97,5 kg angegeben. Das ist im Vergleich zur Vorwoche unverändertes Schlachtgewicht.
Ferkelpreise steigen auf 60 Euro
Das verfügbare Ferkelangebot entspricht knapp der ruhiger als zuvor verlaufenden Nachfrage. Die Preise steigen in der laufenden 13. Kalenderwoche um 2 Euro an, berichtet die VEZG.
Der Preis für 25-kg-Ferkel (200er Gruppe) wurde für den Zeitraum vom 28. März bis 03. April mit 60 Euro je Stück angegeben. Das ist zur Vorwoche ein 2 Euro höherer Ferkelpreis.
Schlachtsauen: Preise blieben unverändert
Das Schlachtsauenangebot bleibt übersichtlich, trifft aber auf eine ruhiger verlaufende Nachfrage. Die Preise verbleiben auf der zuvor erreichten Basis, berichtet die VEZG. Für den Zeitraum vom 31. März bis 06. April wurde der Preis mit 1,30 Euro je kg SG angegeben.
Gegenüber der vorigen Woche wurde der Durchschnittspreis damit nicht verändert. Die Preisspanne lag zwischen 1,30 und 1,40 und zeigt einen nach oben gerichteten Preistrend an.
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