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Schweinemarkt und Schweinepreise

Schweinepreise: Ruinöse Lage für Schweinbauern – aber etwas Hoffnung

Mastschweine nebeneinander
am Mittwoch, 06.01.2021 - 14:49 (Jetzt kommentieren)

Die Preise für Schweine und Ferkel bleiben weiter unten. Der Schweinestau ist über die Feiertage größer geworden. Doch ganz langsam könnte es besser werden.

Deutschen Preise für Schlachtschweine mit Abfall des Preises 2020

Der Schweinemarkt beginnt das neue Jahr ohne Preisveränderungen. Die deutschen und europäischen Notierungen sind meist stabil. Wie auch in anderen Jahren sorgten die stark verkürzten Arbeitswochen über die Feiertage für größere Angebotsüberhänge. Diese müssen nun im neuen Jahr abgebaut werden, berichtet die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN).

Die Lockdowns in Deutschland und anderen EU-Ländern – mit geschlossener Gastronomie – beschränken die Absatzmöglichkeiten jedoch spürbar. Die Auswirkungen der dieser Situation sind aber bereits in den sehr niedrigen Preisen eingepreist, glaubt die ISN. Von den fünf größten Schweine haltenden EU-Länder haben Spanien und Dänemark zum Jahresbeginn die höchsten Preise. Denn sie können in Drittländer – vor allem nach China – exportieren.

Der Abstand von Daänen udn Spaniern zur deutschen Notierung beträgt mehr als 30 Cent. Für eine gewisse Marktentlastung dürfte jedoch die Verhinderung des harten Brexits sorgen. Großbritannien ist ein wichtiger Markt für deutsches und europäisches Schweinefleisch. Deutsche Schweinehalter sind jedoch in den nächsten Wochen weiterhin mit einem erheblichen Schweinestau konfrontiert.

Keine Entwarnung – aber vorsichtiger Optimismus

Mann mit Schutzanzug im Schweinestall

Vor den Feiertagen lag der der Schweinestau bei etwa 640.000 Tieren. Das immer wieder aufflackernde Infektionsgeschehen an einigen Schlachthöfen hat einen stärkeren Abbau vor Weihnachten verhindert. Doch die befürchtete Größenordnung eines Rückstaus von einer Million Schweine ist nicht eingetreten, berichte die ISN.

Der ISN-Geschäftsführer Torsten Staack sagt jedoch: "Entwarnung kann mit Sicherheit noch nicht gegeben werden - die Lage ist für die Schweinehalter weiter ruinös. Ein erneuter Anstieg des Überhangs über die Feiertage ließ sich aber nicht vermeiden. Aber die ergriffenen Maßnahmen dürften dazu beitragen, dass eine weitere Eskalation des Schweinestaus verhindert werden kann.

ISN-Marktanalyst Klaus Kessing sagt zur Marktlage: "Ins neue Jahr werden wir zunächst mit einem größeren Überhang starten, der aber im weiteren Verlauf deutlich schneller abgebaut werden dürfte als bisher. Hauptgrund dafür ist, dass seit September wöchentlich ca. 40.000 Ferkel weniger aus Dänemark und den Niederlanden importiert wurden".

Dadurch kommen in den folgenden Wochen weniger zusätzliche Schlachtschweine hinzu. Zudem waren die Bestandszahlen in Deutschland rückläufig. "Allerdings gehört auch zur Wahrheit, dass sich der Abbau des Schweinestaus aufgrund seines enormen Ausmaßes noch einige Zeit hinziehen wird," sagt Kessing.

Schweinepreise auch im neuen Jahr bei 1,19 Euro

Zu Jahresbeginn wird die Lage am deutschen Schlachtschweinemarkt weiterhin durch umfangreiche Überhänge auf der Lebendseite gekennzeichnet. Die Preise verbleiben in der neuen Schlachtwoche auf unverändert niedriger Basis, berichtet die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften (VEZG).

Die VEZG meldet für den Zeitraum vom 07. Januar bis zum 13. Januar einen Schweinepreis von 1,19 Euro je Indexpunkt. Zur vorigen Notierung bleiben die Preise damit unverändert – und befinden sich damit weiter auf dem niedrigsten Stand seit Januar 2011. Eine Preisspanne gab es auch diese Woche nicht.

Die Menge der zur Vermarktung angemeldeten Schweine war erneut höher als in der Vorwoche und wurde mit 376.100 angegeben. Das waren rund 6 Prozent mehr als in der Vorwoche mit 355.300  Schweinen angemeldet wurden.

Das durchschnittliche Schlachtgewicht wurde mit 102 kg angegeben. Das ist im Vergleich zur Vorweihnachtwoche ein Anstieg um 0,9 kg.

Sehen Sie im Marktbereich auf agrarheute die aktuellen Markpreise für Schweine ein.

Ferkelpreise weiterhin bei 23 Euro

Grafischer Verlauf der Ferkelpreise in Deutschland mit Preisabsturz im Jahr 2020

In der ersten Woche des neuen Jahres bleibt es am deutschen Ferkelmarkt bei unveränderten Preisen, berichtet die VEZG.

Der Preis für 25-kg-Ferkel (200er Gruppe) wird für den Zeitraum vom 04. Januar bis 10. Januar mit 23 Euro je Stück angegeben. Gegenüber der Vorwoche sind das unveränderte Ferkel-Preise.

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Sauenpreise verharren weiter bei 0,65 Euro

Die Lage am Markt für Schlachtsauen wird weiterhin durch relativ umfangreiche Angebotsmengen gekennzeichnet. Die Preise dürften bis ins neue Jahr hinein auf der bisherigen niedrigen Basis verbleiben, berichtet die VEZG.

Für den Zeitraum vom 31. Dezember bis zum 6. Januar, wurde der Preis mit 0,65 Euro je kg SG angegeben. Gegenüber der Woche davor, wurde der Durchschnittspreis damit nicht verändert. Eine Preisspanne gab es auch diesmal nicht.

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