Das ist ein Artikel vom Top-Thema:

Schweinemarkt und Schweinepreise

Schweinepreise: Das Schlimmste kommt noch – dann wird es besser

schweinetransport.
am Mittwoch, 23.12.2020 - 14:41 (Jetzt kommentieren)

Das schlimmste Stück des Weges steht den Schweinehaltern noch bevor. Nämlich wenn wegen der Feiertage zahlreiche Schlachttage ausfallen.

schweinepreise.

Die Marktexperten der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN), machen für die Zeit nach dem Jahreswechsel aber Hoffnung. Vor Weihnachten läuft der Absatz am Fleischmarkt ebenfalls sehr gut – trotz des zweiten Lockdowns und der Schließung der Gastronomie in den meisten europäischen Ländern.

Der Grund: Der Verkauf über den Lebensmitteleinzelhandel läuft auf Hochtouren. Insgesamt werden aus den meisten Ländern deshalb stabile Notierungen gemeldet. Damit ergeben sich vor Weihnachten auch keine Veränderungen im europäischen Preisgefüge.

Spanien führt weiterhin das Preis-Ranking der fünf größten Schweine haltenden EU-Mitgliedsländer an, gefolgt von Dänemark auf Rang zwei, berichtet die ISN in ihrem aktuellen Marktüberblick. Der Rückstand der deutschen Notierung, als Schlusslicht im Ranking der fünf größten Schweinehalternationen Europas, beträgt aktuell gut 30 Cent!

Wegen der Corona-Pandemie, dem Auftreten der Afrikanischen Schweinepest – und den unterschiedlichen Möglichkeiten im Drittlandexport, bestehen zwischen den Ländern Europas große Preis-Unterschiede. Dabei sind die Schlachtungen in Deutschland infolge von Coronainfektionen und der Maßnahmen in den Schlachtbetrieben noch immer stark reduziert.

In vielen anderen EU-Mitgliedsländern, ohne vergleichbare Einschränkungen, läuft die Schlachtung hingegen auf Hochtouren. Dennoch gelang in Deutschland zuletzt ein leichter Abbau des Angebots-Überhangs, berichtet die ISN, was sich auch an den nicht mehr steigenden Schlachtgewichten ablesen lässt.

Landwirte: Weniger Ferkel importiert und Sauenbestände reduziert

schweine.

Über die Feiertage und in den ersten Wochen des nächsten Jahres bleibt die Lage aber noch außerordentlich schwierig, allerdings stehen die Zeichen danach dann endlich auf  Entspannung, glauben die ISN-Experten. Am Ferkelmarkt  wird  bereits von besseren Geschäften  berichtet,  die  Ferkelnotierung und der VEZG‐Preis für Schlachtschweine konnte trotz des großen Überhangs von über 650.000 Schweinen stabil gehalten werden.

Die ISN geht davon aus, dass sich die Situation beim Schweinestau im Frühjahr deutlich verbessert, denn  die  Anpassungsreaktionen  der landwirtschaftlichen  Betriebe waren deutlich. So  wurden seit  September über 400.000 Ferkel weniger aus Dänemark und den Niederlanden importiert. Das dürfe  Anfang nächsten  Jahres  beim Abbau des Überhangs helfen. Bis sich der Stau vollständig  aufgelöst  hat, wird  es allerdings noch dauern.

Allerdings haben die deutschen Ferkelerzeuger auch ihre Sauenbestände deutlich reduziert. Beispiel Nordrhein-Westfalen: Hier haben die Landwirte die Zahl der Sauen um 7 Prozent im Vergleich zum  Vorjahr reduziert. Gleichzeitig liegt die Zahl der geschlachteten Sauen seit September durchschnittlich 20 Prozent über dem  Vorjahr.

Schweinepreise auch über Weihnachten bei 1,19 Euro

Am deutschen Schlachtschweinemarkt ist über den Jahreswechsel weiterhin mit umfangreicheren Angebotsüberhängen schlachtreifer Schweine zu rechnen. Die Auszahlungspreise dürften sich dabei weiter unverändert auf der bisherigen niedrigen Basis bewegen, berichtet die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften (VEZG).

Die VEZG meldet für den Zeitraum vom 24. Dezember bis zum 30. Dezember einen Schweinepreis von 1,19 Euro je Indexpunkt. Zur vorigen Notierung bleiben die Preise damit unverändert – und befinden sich damit weiter auf dem niedrigsten Stand seit Januar 2011. Eine Preisspanne gab es auch diese Woche nicht.

Die Menge der zur Vermarktung angemeldeten Schweine war erneut höher als in der Vorwoche und wurde mit 355.300 angegeben. Das waren rund 31 Prozent mehr als in der Vorwoche mit 271.900  vermarkteten Schweinen abgerechnet wurde.

Das durchschnittliche Schlachtgewicht wurde mit 101,1 kg angegeben. Das ist im Vergleich zur Vorwoche keine Veränderung.

Ferkelpreise weiterhin bei 23 Euro

ferkelpreis.

Die Lage am deutschen Ferkelmarkt entwickelt sich ausgeglichen. Über den Jahreswechsel hinaus verbleiben die Ferkelpreise auf dem zuvor erreichten Niveau, berichtet die VEZG.

Der Preis für 25-kg-Ferkel (200er Gruppe) wird für den Zeitraum vom 21. November bis 27. Dezember mit 23 Euro je Stück angegeben.

Gegenüber der Vorwoche sind das unveränderte Ferkel-Preise.

Sauenpreise verharren weiter bei 0,65 Euro

Die Lage am Markt für Schlachtsauen wird weiterhin durch relativ umfangreiche Angebotsmengen gekennzeichnet. Die Preise dürften bis ins neue Jahr hinein auf der bisherigen niedrigen Basis verbleiben, berichtet die VEZG.

Für den Zeitraum vom 17. Dezember bis zum 23. Dezember, wurde der Preis mit 0,65 Euro je kg SG angegeben. Gegenüber der Woche davor, wurde der Durchschnittspreis damit nicht verändert.

Eine Preisspanne gab es auch diesmal nicht.

Kommentare

agrarheute.comKommentare werden geladen. Bitte kurz warten...