Erstmals seit Ende November 2022 steigen in Deutschland wieder die Schweinepreise. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) hob die Notierung heute (1.2.) für die kommende Schlachtwoche um 8 Cent auf 2,08 Euro je Indexpunkt an. Zuvor hatte der Schweinepreis zwei Monate lang unverändert bei glatt 2 Euro gestanden.
Durch die jüngste Erhöhung erreicht der Schweinepreis fast den Höchstpreis des vergangenen Jahres, der im September mit 2,10 Euro markiert worden war.
Basierend auf dem lebhaften Absatz für Schlachtschweine erhöhte die VEZG den Ferkelpreis für die Woche zum 5. Februar von 64 Euro um 3 Euro auf 67 Euro pro Stück in der 200er-Gruppe. Der Basispreis für Sauen legte gegenüber der Vorwoche um 5 Cent auf 1,44 Euro/kg Schlachtgewicht zu.
VEZG: Knappes Angebot an Schweinen deckt die Nachfrage der Schlachter nicht
Nach Darstellung der VEZG reicht das insgesamt nur „übersichtliche“ Angebot an Schlachtschweinen derzeit nicht aus, um die Nachfrage der Schlachtunternehmen zu decken. In der Folge erhöhte die Vereinigung die Notierung. Im Januar lagen die Schweineschlachtungen in Deutschland mit 2,92 Millionen Stück um 8,6 Prozent unter der Vorjahreslinie. Wöchentlich werden zurzeit weniger als 750.000 Tiere geschlachtet.
Der Fleischkonzern Danish Crown kündigte in diesem Umfeld die Schließung eines Zerlegebetriebes in Mecklenburg-Vorpommern und eine Drosselung der Schlachtungen in Essen/Oldenburg an.
Auktion hatte positives Vorzeichen für den Schweinepreis gesendet
Dass der Markt lebende Schweine auch zu einem höheren Preis nachfragt, hatte sich bereits tags zuvor bei der Internet-Schweinebörse der ISN angedeutet. In der Versteigerung am Dienstag wurden alle angebotenen Schweine verkauft. Der Durchschnittspreis lag mit 2,16 Euro/kg Schlachtgewicht um 7 Cent über dem der vorletzten Auktion vom Freitag vergangener Woche. Die Preisspanne lag zwischen 2,15 Euro und 2,175 Euro/kg.
Preise für Schlachtschweine steigen auch in Spanien und den Niederlanden
Die ISN beobachtet auch außerhalb Deutschlands eine steigende Preistendenz. Sowohl in Frankreich als auch in Spanien und den Niederlanden klettern die Notierungen. Treibende Kraft ist nach Einschätzung der Interessengemeinschaft das kleine Angebot an Schlachtschweinen. Die Fleischindustrie muss sich ins Zeug legen, um ihre Kapazitäten effizient auszulasten.
Abzuwarten bleibt, wie der Lebensmitteleinzelhandel auf die steigenden Rohstoffkosten reagiert. Im Export in Drittstaaten ist laut ISN-Angaben noch keine Belebung erkennbar.
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