Schweinepreise steigen steil an auf ISN-Auktion – Schlachter bremsen


Die Schweinepreise machten auf der heutigen ISN-Auktion einen Riesensprung. Um 6 Cent auf 2,64 Euro je kg kletterten die Preise nach oben. Außerdem wurden alle angebotenen Schweine auch abgenommen. Die Schlachter sehen jedoch keinen Spielraum für höhere Preise..

Dabei hatte es zuletzt eher nach einer Korrektur nach unten ausgesehen. Die rote Seite beklagte die zunehmenden Schwierigkeiten die gestiegenen Schweinepreise auch im Fleischverkauf umzusetzen. Aber offenbar gibt das knappe Angebot an lebenden Schweinen den Ausschlag und entscheidet über die Preise.
Bei der Auktion der Internet-Schweinebörse am heutigen Freitag, wurden von insgesamt 1.200 angebotenen Schweinen in 8 Partien alle Schweine im Durchschnitt zu einem Preis von 2,64 Euro/kg SG in einer Spanne von 2,62 Euro bis 2,665 Euroverkauft. Das ist ein Anstieg von 6 Cent zur letzten Auktion.
Das das Angebot weiter zurückgehen dürfte zeigen die Ergebnisse der Viehzählung von Mai aus Nordrhein-Westfalen (NRW) und Baden-Württemberg. Während die Schweinebestände im Vergleich zum Vorjahresmonat in beiden Bundesländern um rund 6 % zurückgingen, haben im gleichen Zeitraum jeweils mehr als ein Zehntel der Schweine haltenden Betriebe aufgegeben.
Die Interessengemeinschaft der Schweinehalter (ISN) sagt dazu: „Die Landesstatistiken sind ein Vorbote auf die in den nächsten Wochen zu erwartenden Viehzählungsergebnisse des Statistischen Bundesamt für ganz Deutschland. Trotz inzwischen wieder erreichter Wirtschaftlichkeit in der Schweinehaltung rast die Ausstiegswelle im dramatischen Tempo weiter.“
Entsprechend deutlich liegt die Anzahl der Schweineschlachtungen in Deutschland weiterhin deutlich unter Vorjahresniveau. Die Schlachtzahlen lagen laut Statistischem Bundesamt im April 2023 mehr als 9 % unter den Schlachtungen des Vorjahresmonats. Damit wird der massive Abbau der Schweinebestände auch in den Schlachtzahlen sichtbar.
Schlachter sehen keinen Spielraum
Die Schlachter sehen die Lage indessen weiterhin kritisch. So kommentiert Robert Elmerhaus vom Tönnis Agrarblock Lage weiterhin sehr skeptisch: „Saisontypisch lassen sowohl die Fleischnachfrage als auch das Lebendangebot nach. In der kommenden Woche beginnen in Nordrhein-Westfalen als erstem Bundesland die Sommerferien. Der Fleischvertrieb sieht sich mit rückläufigen Bestellmengen auf einem hohen Preisniveau konfrontiert“, heißt es dort.
Also keine Anzeichen für einen steilen Preisanstieg von der roten Seite. Doch entschieden ist die Sache sicher noch nicht. Analysten berichten, dass den Schlachtschweinemärkten in Europa fast überall ausreichende Mengen an schlachtreifen Schweinen fehlen. Die Vermarktung wirft daher keine Probleme auf. Doch die Preisentwicklung im Fleischhandel bremst den weiteren Preisanstieg bisher aus.
In Deutschland blieb der von vielen Landwirten erhoffte Preisanstieg am Schlachtschweinemarkt durch Probleme beim Fleischabsatz aus. Obwohl gerade Grillfleisch vom sommerlichen Wetter profitieren kann, bereitet der Absatz insgesamt deutlich mehr Probleme. In welche Richtung die Schweinepreise in der nächsten Woche gehen, ist also andere als klar.
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