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Schweinemarkt und Schweinepreise

Schweinepreise steigen steil an – machen die Schlachter mit?

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Dr. Olaf Zinke, agrarheute
am Mittwoch, 28.06.2023 - 15:28 (Jetzt kommentieren)

Dieser steile Preisanstieg hat den Markt überrascht. Eigentlich hatten die meisten Beobachter unveränderte Preise erwartet. Grund waren die Probleme am Fleischmarkt, und der massive Widerstand der Schlachter. Nun gibt jedoch das sehr kleine Angebot den Ausschlag. Die Frage ist, ob alle Schlachter diesen höheren Preis akzeptieren.

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Trotz laufender Ferien in NRW reicht das weiterhin klein ausfallende Schlachtschweinangebot nicht aus, um die Nachfrage der Schlachtunternehmen vollständig zu decken. Steigende Preise sind in der neuen Schlachtwoche die Folge“, begründet die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften den Preissprung auf einen neuen Rekordwert.

Der kräftige Preissprung dürfte nicht nur viele Landwirte überrascht haben. Die Schlachter hatten sich bis zuletzt gegen höhere Schweinepreise gewehrt. Danach ließen sich im Fleischverkauf keine höhere Preise mehr durchsetzen. „Zu Ferienbeginn erleben wir ein weiter rückläufige Fleischnachfrage. Diese trifft auf ein ebenso kleines Lebendangebot, welches aber in Summe für den Fleischverkauf ausreicht“, sagte Robert Elmerhaus vom Tönnis Agrarblog.

Doch der Lebendmarkt war europaweit das Nadelöhr. „Die enge Versorgungslage äußert sich in deutlich fallenden Schlachtgewichten in vielen EU-Ländern. Die Schlacht- und Zerlegebetriebe haben grenz-übergreifend Schwierigkeiten mit der Auslastung“, sagt die Interessengemeinschaft der Schweinhalter (ISN) in ihrem aktuellen Marktbericht.

Dazu kommt: Mit den anhaltend hohen Temperaturen sind weitere Rückgänge des Lebendangebots wahrscheinlich. Einige Schlachtunternehmen werden mit der Reduktion der Schlachtzeiten oder -tage reagieren, glaubt die ISN. Andere vielleicht mit Hauspreisen.

Schweinepreise steigen um 7 Cent

Für den Zeitraum 28. Juni bis 05. Juli notierte die VEZG einen Schweinepreis von 2,50 Euro je Indexpunkt. Zur vorigen Notierung sind die Preise damit um 7 Cent gestiegen. Die Preisspanne liegt zwischen 2,43 und 2,50 Euro je kg.

Die Menge der zur Vermarktung angemeldeten Schweine war mit 234.500 Tieren nochmals kleiner als in der Woche zuvor, für die am Ende 238.100 Schweine abgerechnet wurden.

Das durchschnittliche Schlachtgewicht wurde mit 96,7 angegeben. Das ist im Vergleich zur Vorwoche eine Abnahme des Schlachtgewichts um 0,1 kg und lässt auf einen weiteren Rückgang des Lebendangebots schließen.

Ferkelpreise noch unverändert bei 91 Euro

Ferkelpreise.

Am deutschen Ferkelmarkt überwiegen ausgeglichene Angebots- und Nachfrageverhältnisse, so dass sich die Preise in der laufenden 26. Kalenderwoche unverändert entwickeln, berichtet die VEZG.

Der Preis für 25-kg-Ferkel (200er Gruppe) wurde für den Zeitraum vom 26. Juni bis 02. Juli mit 91 Euro je Stück angegeben. Das sind unveränderte Preise zur Vorwoche.

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