Das Angebot an Schlachtschweinen ist in Deutschland nach wie vor knapp. Mit Blick auf das bevorstehende Pfingstwochenende mit voraussichtlich gutem Grillwetter konnten sich die Schweinepreise daher nochmals festigen.
Nach einer achtwöchigen Phase unveränderter Erzeugererlöse hob die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) ihre Notierung für die Schlachtwoche vom 25. bis 31. Mai gegenüber der Vorwoche deutlich an, und zwar um 5 Cent auf 2,38 Euro je Indexpunkt.
Das Angebot an Schlachtschweinen deckt die Nachfrage nicht
Nach Darstellung der VEZG reicht das Angebot an Schlachtschweinen zur Deckung der Nachfrage derzeit nicht aus. Ein höherer Preis für die neue Schlachtwoche war daher die logische Folge.
Der Preis für Schlachtsauen blieb mit 1,78 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) hingegen unverändert. Laut VEZG hat sich der Bedarf an Verarbeitungsware beruhigt.
Der Ferkelpreis liegt zwar ebenfalls unverändert bei 84,50 Euro je Stück in der 200er-Gruppe. Allerdings rechnet die Vereinigung aufgrund der regen Nachfrage der Mäster mit künftig steigenden Ferkelpreisen.
Deutsche Schweineschlachter dürfen Südkorea wieder beliefern
Ein positives Signal kam zu Beginn der Woche aus Südkorea: Erstmals seit zweieinhalb Jahren haben die koreanischen Behörden die ersten drei deutschen Schlacht- und Verarbeitungsbetriebe wieder für Lieferungen in das Land zugelassen.
Die EU-Kommission hatte im September 2022 nach langen Verhandlungen erreicht, dass Südkorea das europäische Regionalisierungsprinzip bei der Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) und der hochpathogenen Geflügelpest anerkennt. Damit war das Tor zu dem wichtigen Absatzmarkt für deutsches Schweine- und Geflügelfleisch grundsätzlich geöffnet.
Minister Özdemir will auch China für deutsche Schlachtschweine öffnen
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir zeigte sich sehr erfreut, dass es gelungen sei klarzumachen, „dass wir in Deutschland funktionierende Schutzmaßnahmen gegen die Afrikanische Schweinepest geschaffen haben“.
Özdemir versicherte, sein Ministerium arbeite daran, dass auch Sperren weiterer Drittländer gegenüber deutschem Schweinefleisch aufgehoben werden. Das gelte vor allem mit Blick auf China und „dafür werden wir jede Gelegenheit nutzen“, so der grüne Agrarminister.
Nach Angaben seines Ministeriums führte die Republik Korea noch 2019 aus Deutschland rund 106.000 Tonnen Schweinefleisch ein, darunter etwa 41.000 Tonnen Schweinebauch. Mit knapp 298 Mio. Euro war Korea damals unter den Drittstaaten das zweitgrößte Abnehmerland für Schweinefleisch aus Deutschland.
ISN begrüßt wichtiges Signal für Vermarktung von Schlachtschweinen
Die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) sprach von einem positiven und wichtigen Signal für die deutschen Schweinehalter. Die unmittelbar nach den ersten ASP-Ausbrüchen in Deutschland massiv eingebrochenen Exporte in Drittländer könnten damit endlich wieder spürbar zunehmen. Damit werde insbesondere die Vermarktung der Teilstücke entlastet, die hierzulande kaum als Lebensmittel vermarktbar seien.
Minister Özdemir habe einen wichtigen Baustein in der Vermarktung für die deutschen Schweinehalter setzen können – das sei lobenswert, stellte die ISN fest. Erfreulich sei auch die Ankündigung Özdemirs, weiter daran zu arbeiten, dass weitere Sperren in Drittländer aufgehoben werden.
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