
Angesichts der ebenfalls gestiegenen Fleischpreise reduziert der Handel oftmals die Mengennachfrage und setzt die Preise somit durchaus unter Druck, berichten Marktbeobachter. Weder Schlachter noch Einzelhändler wollen bei den derzeitigen Preisen mehr Ware als unbedingt nötig einlagern.
„Deutsche Schlachtunternehmen können ihren Bedarf an Schlachtschweinen weiter nur knapp decken und die Lagerbestände an Schweinefleisch liegen mittlerweile weit unter dem langjährigen Durchschnitt“, sagt die Interessengemeinschaft der Schweinehalter (ISN).
Damit bestimmt das kleine Angebot die Preisentwicklung wie sowohl die mit 2,28 Euro je kg SG unveränderte Preisnotierung der VEZG am Mittwoch zeigte und auch die heutigen Ergebnisse der Internetauktion. Bei der Auktion der Internet-Schweinebörse am heutigen Freitag wurden von insgesamt 1.040 angebotenen Schweinen 720 Schweine zu einem unveränderten Preis von 2,36 Euro/kg SG verkauft - in einer Spanne von 2,33 Euro bis 2,38 Euro.
„Das Lebendangebot hat zuletzt leicht zugenommen und die wöchentlichen Schweineschlachtungen sind etwas gestiegen. Insgesamt präsentiert sich der inländische Fleischmarkt unverändert zur Vorwoche mit Preisen auf Rekordniveau“, sagt Robert Elmerhaus vom Tönnis Agrarblog. Er sieht weiterhin die Herausforderung darin, das hohe Preisniveau durchgängig beim Verbraucher durchzusetzen.
Auch andere Marktbeobachter berichten über einen zuletzt preisbedingt ruhigeren Fleischverkauf, der die Nachfrage der Schlachtereien nach Schweinen drosselte. In Deutschland geht man dennoch erst einmal von einer stabilen Marktentwicklung aus. Das zeigt auch die heutige Schweinbörse. Denn die schwächere Nachfrage der Schlachter trifft derzeit noch auf ganz überwiegend dazu passenden Angebotsmengen an lebenden Schweinen.
Die ISN sagt dazu: „In den vergangenen Wochen konnten die Schlachtunternehmen im Fleischverkauf steigende Preise weitergeben. Berichten aus verschiedenen EU-Ländern zufolge stoßen diese Bemühungen derzeit an Grenzen und auf ein zurückhaltendes Kaufverhalten in der Fleischbranche“. Für weiter steigende Preise fehlen dem Markt neue Impulse - entweder Grillwetter - oder eine spürbare Zunahme der Drittlandsexporte.
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