Der Anstieg der Schweinepreise ist in der Woche nach Pfingsten unterbrochen worden. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften (VEZG) hat ihre Notierung heute (26.5.) unverändert belassen. Die ISN-Börse gab gestern sogar geringfügig nach.
Wie die VEZG berichtet, ist das Angebot an Schlachtschweinen zu Beginn der laufenden Schlachtwoche "übersichtlich", für den aktuellen Bedarf der Schlachtunternehmen aber ausreichend.
Daher hat die VEZG ihre Notierung für die Woche vom 27. Mai bis 2. Juni im Vergleich zur Vorwoche bei unverändert 1,54 Euro je Indexpunkt belassen. Die Preisspanne bewegte sich zwischen 1,54 und 1,57 Euro.
Auf diesem Niveau wurden 217.300 Schweine vermarktet; das waren 3,1 Prozent mehr als in der Vorwoche. Das durchschnittliche Schlachtgewicht blieb mit 97,5 kg praktisch unverändert.
Vereinigungspreis für Ferkel über 50 Euro pro Stück
Am Dienstag (25.5) hatte sich an der ISN-Schweinebörse bereits eine Konsolidierung angedeutet. Der seit Ende April anhaltende Aufwärtstrend der Auktionserlöse gab gegenüber der Versteigerung am vergangenen Freitag um 2 Cent auf 1,63 Euro nach. Nur rund die Hälfte der angebotenen Tiere fand einen Abnehmer. Die Preisspanne ging am unteren Ende unter die Schwelle von 1,60 Euro zurück.
Ferkel wurden in der Berichtswoche etwas teurer. Der von der VEZG benannte Vereinigungspreis beläuft sich bis Ende des Monats Mai auf 53 Euro pro Stück für 25 kg-Ferkel in der 200er-Gruppe; das sind 3,50 Euro mehr als in der Vorwoche.
China kauft Rekordmengen an Schweinefleisch
Sehr positive Impulse erhält der Schweinefleischmarkt derzeit vom Weltmarkt. Der Schweinefleischexport aus der Europäischen Union erreichte im ersten Quartal 2021 eine neue Rekordhöhe. Nach vorläufigen Angaben der EU-Kommission wurden von den 27 Mitgliedstaaten - ohne Berücksichtigung des Handels mit Großbritannien - insgesamt 1,60 Mio t einschließlich Schlachtnebenerzeugnissen in Drittländer verkauft; das entsprach einer Steigerung von 370.960 t oder 30,1 % gegenüber dem schon hohen Niveau der Vorjahresperiode.
Getragen wurde der Ausfuhrboom vom flotten Export nach Asien. Mit Abstand größter Kunde war China, wohin die EU-Schweinefleischlieferungen um 325.250 t oder 26,2 % zunahmen.
Auch Hongkong hat Appetit auf EU-Schweinefleisch
Aber auch andere asiatische Länder orderten spürbar mehr Ware in der Gemeinschaft. Hier sind in erster Linie die Philippinen mit einem Exportplus von rund 160 % auf 96.140 t zu nennen. Die dortige Regierung ist aktuell an höheren Einfuhren interessiert, um den Preisanstieg am Inlandsmarkt wegen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) zu mildern.
Auch in Vietnam hat die Tierseuche zu einer Angebotsverknappung geführt; die EU-Exporte dorthin legten gegenüber dem ersten Jahresviertel 2020 um zwei Drittel auf 37.490 t zu. Größeren Appetit auf Schweinefleisch aus der EU hatte auch Hongkong, dessen Bezüge um 83,6 % auf 74.820 t zunahmen. Das Geschäft mit Südkorea, welches im vergangenen Jahr um ein Viertel eingebrochen war, erholte sich im ersten Quartal 2021 mit einem Ausfuhrzuwachs von 2,8 % auf 52.490 t indes nur langsam. Deutliche Einbußen verzeichnete der Absatz in Japan mit einem Minus von 23,2 % auf 77.820 t.
Deutsche Drittlandsausfuhren wegen ASP stark rückläufig
Mit Abstand größter Exporteur unter den EU-Mitgliedstaaten war Spanien. Dessen Ausfuhr von Schweinefleisch in Drittstaaten erhöhte sich von Januar bis März 2021 im Vergleich zur Vorjahresperiode um 75,5 % auf 621.310 t. Treiber waren vor allem die florierenden Verkäufe nach China.
Das zweitplatzierte Dänemark profitierte ebenfalls vom Importbedarf Asiens und steigerte seine Ausfuhrmenge insgesamt um 28,9 % auf 272.250 t. Deutschland musste hingegen aufgrund von ASP-bedingten Einfuhrsperren einen starken Rückgang seiner Schweinefleischexporte hinnehmen, und zwar um 52,3 % auf 134.830 t.
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