Die Gemüseproduzenten in Niedersachsen stehen einem Preistief gegenüber, das viele in Existenznot bringt. Insgesamt gibt es in diesem Bundesland 1.536 Gemüseanbauern, die 20.000 Hektaren Fläche bewirtschaften.
Dort werden vor allem Eissalat, Möhren und Karotten und Zwiebeln produziert und entweder direkt vermarktet oder an die großen Handelsketten verkauft. Bis zu 80 Prozent wird der Markt dabei von nur fünf grossen Ketten beherrscht, unter deren Übermacht nicht nur die Gemüseproduzenten, sondern auch die meisten anderen Produktionsbereiche ächzen. Da viele Produzenten sich stark spezialisiert hätten, seien sie von den Großabnehmern abhängig und befänden sich in einer ausweglosen Situation, schreibt das LPD.
Fachgruppe Gemüsebau: Markt ist das Problem
Der Markt sei das Problem, meint Axel Boese, Geschäftsführer der Fachgruppe Gemüsebau Norddeutschland, gegenüber dem Landvolk-Pressedienst. Die Bauern bauten zu viel Gemüse an, um auch bei Ernteeinbussen wegen schlechten Wetters noch ausreichend Ware zu haben. Eine gute Ernte drücke dann auf den Preis. Das liege auch daran, dass sich die Handelsketten diese Überproduktion zu nutze machen, um die Preise so weit wie möglich zu drücken. Bei Engpässen müssten die Preise dagegen steigen. Dies sei aber nicht der Fall, weil die Einkäufer die Situation lieber aussitzen würden, statt mehr zu bezahlen, erklärt Boese.
Das Produkt werde eine Woche ausgelistet, und schon sinke der Preis wieder. Die niedrigen Preise, die der Handel vorgibt, schlagen auch auf die Direktvermarktung und die Wochenmärkte durch. Wird das Gemüse im Supermarkt derart billig angeboten, müssen die Anbieter hier mitziehen, um ihre Kunden zu halten. (lid)
Hier ist Ihre Meinung gefragt
Werden Sie Teil unserer Community und diskutieren Sie mit! Dazu benötigen Sie ein myDLV-Nutzerkonto.