Ackerbau im Klimawandel: Schlafmohn und Quinoa aus der Rhön

Mit Schlafmohn, Kümmel und Quinoa gegen den Klimawandel? Landwirte aus der Rhön entwickeln erfolgreich Alternativen im Ackerbau.

Die Landwirte im Streutal am östlichen Rand der unterfränkischen Rhön wollen das Beste aus dem Klimawandel machen. Mit Heil- und Gewürzpflanzen und grünen Kräutern finden sie neue Nischen.
Der Bayerische Rundfunk stellt die findigen Landwirte in ihrer Dokumentation aus der Reihe „Zwischen Spessart und Karwendel“ vor.
Mit Zitronenmelisse und Hanföl den Klimawandel ausnutzen
Andreas Türk und Markus Werner bauen Zitronenmelisse an und tasten sich an die Anbaubedingungen heran. Mit Tropfschläuchen und genau geplanten Ernten mindern sie Wasserverluste und leisten einen Beitrag zur Ressourceneffizienz.
Über 20 verschiedene Sonderkulturen bauen die Landwirte in der Gemeinde Heustreu an – und vermarkten sie als Gewürze, Teekräuter, Senf- und Hanföl unter der Marke „Echt Rhön“.
Quinoa, Ingwer und sogar Schlafmohn mit Sondergenehmigung
Vor sechs Jahren hat Markus Werner bei einem Aufenthalt in Chile Quinoa entdeckt. Die aus den Anden stammende Kultur kommt mit wenig Wasser aus und bildet hohen Ertrag. „Gigantisch, was die Pflanze kann“, dachte sich der Landwirt und versuchte sich an dem neuen Superfood.
Auch an Ingwer in Folientunnels mit Beregnungsanlage, an Kümmel und an Speisemohn tasten sich die Landwirte heran. Für den mussten sie eine Genehmigung der Bundesopiumstelle einholen. Gerade einmal vier Kilometer liegt ihr Verarbeiter entfernt: Eine regionale Bäckerei verarbeitet Mohn und Kümmel und sorgt damit für lokale Wertschöpfung.
Damit bedienen die Streutaler Landwirte einen Trend, auf den immer mehr Kunden Wert legen. Markus Werner: „Wir haben Nischen gesucht, sie gefallen uns und wir wollen sie weiter ausbauen.“