Wie die von den Landwirtschaftskammern veröffentlichten ersten Unternehmensergebnisse zeigen, kamen den Ackerbauern im Wirtschaftsjahr 2015/16 die überwiegend erfreuliche Erntemengen in 2015, diverse Einsparungen und ein kleines Betriebswachstum zugute.
Positive Einkommenseffekte resultierten aus den Sonderkulturen (wie Kartoffeln, Feldgemüse). Die geradezu magische 5.000 - Euro - Umsatzgrenze je Hektar angebauter Kartoffeln konnte 2015/16 erstmals überschritten werden. In Regionen, in denen solche Sonderkulturen in nennenswertem Umfang angebaut werden, legte der Ackerbau deshalb zu.
Umsatz legt dank Kartoffelanbau zu
In Ländern wie Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz stieg das Unternehmensergebnis auf 53.000 beziehungsweise 54.000 Euro. Damit wurden die Produktionsfaktoren zu 86 beziehungsweise 80 Prozent vergütet. Im Zentrum des Kartoffelanbaus, in Niedersachsen, wurden Betriebsergebnisse von durchschnittlich 73.000 Euro erreicht (Nettorentabilität von 91 Prozent).
Niedrige Getreidepreise in Schleswig-Holstein
In Schleswig-Holstein spielen Sonderkulturen kaum eine Rolle. Dort schlugen die niedrigen Getreidepreise auf die Einkommenssituation der Ackerbauern durch. Folge: Mit knapp 49.000 Euro verdienten die schleswig-holsteinischen Landwirte 21 Prozent weniger. Die dort gezahlten hohen Rapspreise verhinderten, dass die Betriebseinkommen noch stärker abstürzten.
Getreide, Raps, Zuckerrüben: Überwiegend gute Ernte 2015
- Getreide: Im Südwesten durchschnittliche bis gute Erträge (SL 60 dt/ha, RP 64 dt/ha), nach Norden hin Ertragssteigerung auf sehr gutes bis ausgezeichnetes Niveau (NRW 82 dt/ha, SH 91 dt/ha).
- Raps: Erträge fielen durch langanhaltende Trockenheit im Frühjahr/Frühsommer 2015 um 5 Prozent auf rund 40 dt/ha.
- Zuckerrüben: Im Süden deutliche Mindererträge von 26 Prozent (Rheinland-Pfalz: 589 dt/ha), im Norden gutes Niveau (von 699 dt/ha in Schleswig-Holstein bis 754 dt/ha in Nordrhein-Westfalen).
Durchmischte Preisentwicklungen bei Marktfrüchten
Für Getreide wurde nach Norden hin der schlechteste Preis gezahlt, für Raps der Höchste - und umgekehrt. Im Vergleich zum Jahr 2014/15 tendierten die Getreidepreise im Ganzen jedoch schwächer.
- Getreide: Erlössituation je nach Bundesland zwischen 15,10 EUR/dt und 16,20 EUR/dt.
- Rapspreis: zog überwiegend an, meist um gut 10 Prozent. Gezahlt wurden zwischen 36,90 EUR/dt und 41,00 EUR/dt.
Regionale Preisentwicklungen für die Zuckerrübe
Uneinheitlich waren auch die regionalen Preisentwicklungen für Zuckerrüben. Verursacht durch den Ertragseinbruch im Süden gewährten die dortigen Fabriken um 17 Prozent höhere Erstattungen. Bei den nördlichen Ländern schlug die Flaute am Zuckermarkt schon durch, die Preise sanken zwischen 4 und 6 Prozent. So realisierten die Betriebe zum Beispiel folgende Zuckerrübenpreise:
- Rheinland-Pfalz: 4,00 Euro/dt.
- Schleswig-Holstein: 3,10 Euro/dt
- Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen: 3,30 Euro/dt
Spezialkosten im Pflanzenbau durchgängig gesunken
Bei Saat- und Pflanzgut konnte im Ackerbau geringfügig gespart werden. Betriebsleiter profitierten von rückläufigen Preisen für Düngemittel. In Verbindung mit einer verhaltenden Applikation ließen sich Einsparungen zwischen drei und zwölf Prozent realisieren. Bei Pflanzenschutzmitteln entlasteten die Betriebe ihre Ausgaben zwischen zwei und zwölf Prozent.
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